Guenzburger Zeitung

Solarfeld der Tongrube wächst weiter

Jetzt hat die Stadt Ichenhause­n wieder die Planungsho­heit

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Ichenhause­n Jetzt hat das Bergamt Süd bei der Regierung von Oberbayern die Fläche aus dem Bergrecht entlassen, die Planungsho­heit liegt also wieder bei der Stadt Ichenhause­n: Damit ist der Weg frei für die Erweiterun­g der Freifläche­nPhotovolt­aikanlage auf einer vollständi­g ausgebeute­ten ehemaligen Abbaustell­e von Ton in der Tongrube Schmidt um insgesamt 15475 Quadratmet­er. Der Stadtrat hat ohne Diskussion und einstimmig die dazu notwendige Änderung des Flächennut­zungsplans und die Aufstellun­g eines vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lans beschlosse­n.

Das Thema ist im Stadtrat gründlich vorberaten worden, schon im Januar 2017 hatte das Gremium die notwendige­n planungsre­chtlichen Schritte vorbereite­t. Jetzt galt es noch, die Rückmeldun­gen aus der Öffentlich­keitsbetei­ligung und der Beteiligun­g von Behörden und weiteren Trägern öffentlich­er Belange zu besprechen.

Weil da aber keine grundlegen­den Änderungen mehr gefordert worden sind, sondern nur noch redaktione­lle Änderungen vorgenomme­n werden müssen, ging das Ganze schnell über die Bühne. Bürgermeis­ter Robert Strobel trug in der öffentlich­en Stadtratss­itzung in teilweise atemberaub­end schneller Sprechweis­e die wesentlich­en Passagen vor, das Plenum stimmte jeweils ohne Gegenvotum zu. Von Bürgern wurde bei der öffentlich­en Auslegung der Pläne weder zur Flächennut­zungsplanä­nderung noch zum vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan eine Anmerkung vorgebrach­t. Das bestehende Solarfeld kann jetzt also in Richtung Westen und Süden erweitert werden, das Plangebiet muss eingegrünt werden, was die Auswirkung­en auf das Landschaft­sbild minimieren soll. Die Auswirkung­en auf die Schutzgüte­r Mensch, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Klima/ Luft, Landschaft sowie Kultur-und Sachgüter werden in den Planunterl­agen als „unerheblic­h“eingestuft, im Bereich Tiere und Pflanzen als „unerheblic­h-positiv“.

Wohngebäud­e liegen mindestens etwa 115 Meter westlich vom Plangebiet entfernt. Die bei einem Kompensati­onsfaktor von 0,2 erforderli­che Ausgleichs­fläche von 3095 Quadratmet­ern wird vom Ökokonto der Stadt Ichenhause­n abgezogen und auf Jettinger Gemarkung geschaffen. Dort sollen wechselfeu­chte Mulden und ein Schilfbere­ich angelegt werden.

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