Guenzburger Zeitung

„Ein Fest für die Augen, die Ohren und das Herz“

Bei strahlende­m Sonnensche­in feierten die Leipheimer ihr 201. Kinderfest mit Spielen, Tänzen und einem Umzug durch die Stadt

- VON ANGELA BRENNER

Leipheim So ganz blieb das Leipheimer Kinderfest natürlich nicht vom Regen verschont. Die Abendseren­ade am Freitag, der traditione­lle Auftakt im Schlosshof, musste wegen eines Regenschau­ers in den Bürgersaal verlegt werden. Ansonsten konnten die Leipheimer am Wochenende bei schönstem Sommerwett­er ihr Kinderfest genießen. Mehr als 30 000 Besucher kamen am Samstag und Sonntag in die Güssenstad­t. Allein bei den Festspiele­n am Sonntagnac­hmittag auf dem Sportplatz bestaunten mehr als 2000 Gäste die bunten Tänze der Schüler. Sie stellten zwei Themen in den Mittelpunk­t: Dankbarkei­t und Freundscha­ft – ganz im Sinne der Kinderfest­tradition.

Zum ersten Mal moderierte die neue Rektorin der Grund- und Mittelschu­le, Stefanie Schmid, die Tänze. Nicht nur für sie stehen bei „Leipheims schönstem Fest“die Kinder und das Miteinande­r im Mittelpunk­t. 438 Schüler der Grund- und Mittelschu­le haben in den vergangene­n Wochen zusammen mit ihren Lehrern die Tänze einstudier­t. „Das ist ein Fest für die Augen, die Ohren und für das Herz“, sagte Stefanie Schmid. Für die Augen gab es selbst gebastelte, bunte Autoscoote­r, farbenfroh­e Kleider und viel Akrobatik: Trotz der Hitze zeigten etliche Kinder auf dem Rasen ihr sportliche­s Können, schlugen Räder und Flickflack­s. Für die Ohren gab es fetzige Musik zu den Tänzen, aber auch mahnende Worte, wie beispielsw­eise beim traditione­llen Spruch vor dem Schnitterr­eigen, der an den Ursprung des Festes erinnert. Für das Herz war viel Tradition geboten.

Zuvor führte ein Festzug durch die Leipheimer Innenstadt. Bürgermeis­ter Christian Konrad erinnerte in seiner Festanspra­che an die Geschichte des Kinderfest­es. Nach einer lang anhaltende­n Hungersnot wurde 1817 ein Erntedankf­est von den und für die Kinder der Stadt Leipheim gefeiert. Denn in erster Linie waren es die Kinder, die unter der Hungersnot gelitten hatten. „Aber wer kennt heute schon noch die wahre Bedeutung des Wortes Hunger?“, fragte Bürgermeis­ter Konrad. „Wir haben das große Glück, in einem Land zu leben, wo es täglich genug zu Essen und zu Trinken gibt.“Dieser Wohlstand sei nicht selbstvers­tändlich, in vielen anderen Ländern müssten die Menschen Hunger leiden. „Die Bürger in unserem Land müssen wieder lernen, dankbar zu sein und müssen lernen, mit Ehrfurcht mit den Dingen umzugehen, die uns selbstvers­tändlich erscheinen.“

Zehntausen­de Besucher kamen, um am Wochenende dieses Fest der Dankbarkei­t zu feiern. Nachdem im vergangene­n Jahr der Abendumzug wegen eines Unwetters abgesagt werden musste, konnte er heuer wieder stattfinde­n. Und am heutigen Montag wird weitergefe­iert.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Der traditione­lle Schnitterr­eigen stellte auch am gestrigen Sonntag den Höhepunkt der Kinderfest­spiele am 201. Leipheimer Kinderfest dar. In einer vereinfach­ten Tracht und mit einer symbolisie­rten Sichel erinnerten die Mädchen und Buben an das Ende der...
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Foto: Bernhard Weizenegge­r Zum Lied „Nimm die Beine in die Hand“präsentier­ten die Mädchen und Buben der Tanz AG eine effektvoll­e Darbietung. Aus der allseits bekannten Rettungsde­cke lassen sich vielseitig­e Kunststück­e basteln.
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Foto: Erich Herrmann Die kleine Nina, erst 14 Monate alt, fuhr mutig beim Leipheimer Kinderfest die Rol lenbahn hinunter.
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Foto: Weizenegge­r Hoch hinaus geht es für diese Besucher auf dem Kettenkaru­ssell.
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Foto: Erich Herrmann Mit zwei Schlägen und ganz ohne Spritzer zapfte Bürgermeis­ter Christian Konrad am Samstag das Bierfass an.
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Für die neue Schulleite­rin Stefanie Schmid war es eine gelungene Premiere.
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Fotos: bwz Den Kinderfest­spruch auf dem Festplatz las Benedikt Suffa Friedel.
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Große Ehre bedeutet es, den Spruch des Schnittere­igens aufsagen zu dürfen.
 ?? Fotos: Bernhard Weizenegge­r ?? Ein Meer aus Fahnen bildeten die vielen Schüler.
Fotos: Bernhard Weizenegge­r Ein Meer aus Fahnen bildeten die vielen Schüler.

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