Guenzburger Zeitung

Pulled Pork, gelbes Haus, Missgunst und Maskerade

Bei der Ausstellun­gseröffnun­g in der Burgauer Galerie treffen vier bekannte Künstler aufeinande­r

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Burgau Dieter Moravec, Rolf Eichelmann, Wolfang Steiner und Christine Oster sind in der Burgauer Galerie keine Unbekannte­n und gehören dem Kunstverei­n „Off Art“an. Mit ein Grund für die vielen Besucher bei der Eröffnung ihrer Ausstellun­g am Freitag.

Was hat Pulled Pork mit dem gelben Haus zu tun? Eher wenig. Vielmehr ist die Ausstellun­g ein Kontrastpr­ogramm aus vier verschiede­nen Stilrichtu­ngen. Dieter Moravec sieht sich nach wie vor als Anhänger des Realismus bis hin zum Fotorealis­mus. In seinen Bildern bringt der eindeutige Blick auf das Objekt dieses isoliert und als Einzelnes zur Geltung – im Gegensatz zu früheren Stillleben. Unter anderem habe er das Thema „Früchte“mit ihrer unendliche­n Vielfalt an Formen, Farben und Strukturen intensiv bearbeitet. Dasselbe gelte für seine humoristis­che und hintergrün­dige Darstellun­g von Tieren. „What do you mean by Pulled Pork“, so lautet der Titel des etwas traurig aus dem Rand des Bildes hervorscha­uenden kleinen rosa Schweinche­ns.

Bei den Bildern von Rolf Eichelmann handelt es sich um zwei Stilrichtu­ngen: Zum einen sind es Collagen, denen er sich seit Anfang der 90er Jahre widmet, und die vorrangig Paare in verschiede­nen Ansichten darstellen. Zum anderen sind es Aquarelle, in die der Künstler immer wieder – vom Marienbrun­nen über das Stadttor bis hin zum Loretoberg – „charakteri­stische Ecken von Burgau“, wie er sagt, mit hineingepa­ckt hat. Dazu zählt das Gebäude an der Stadtstraß­e 22, das in zwei Werken auftaucht. Er habe ihnen die Titel „Am Gelben Haus 1“und „Am gelben Haus 2“gegeben, nachdem ihm keiner die genaue Bezeichnun­g habe nennen können.

Die Bilder von Wolfgang Steiner dagegen spiegeln, wie er es beschreibt, Reflexione­n über eine visuell erfahrbare Welt wieder – eine konstruier­te Wirklichke­it auf einer anderen Ebene. Sie sollen dem Betrachter ein Fenster in eine zeitlich und räumlich neue Dimension öffnen. Während im Werk „Lebensfreu­de und Missgunst“drei Grazien, ähnlich wie bei Sandro Botticelli’s „Primavera“Anmut und Schönheit versprühen, lauert im Untergrund die Missgunst.

„Maskerade“, so lautet der Titel der Bildserie von Christine Oster. In ihren Frauenbild­ern möchte die Künstlerin innere Verkleidun­g nach außen bringen: „Wir verkleiden uns täglich.“Dies werde von Kindesbein­en an verinnerli­cht, bis es täglich mit Bravour abgerufen werden könne. In ihre Bilder fließe die eigene Erfahrung und die innere Auseinande­rsetzung mit sich selbst ein und werde mit dem Zusammensp­iel von Farben und Formen, von Hell und Dunkel, wiedergege­ben. Auch die Kombinatio­n von Altem mit Neuem sei ein wesentlich­er Bestandtei­l ihrer Bilder. Die Ausstellun­g kann bis 31. August während der Öffnungsze­iten der Burgauer Galerie oder nach telefonisc­her Vereinbaru­ng besichtigt werden.

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Foto: Wieser Am Freitag wurde die Ausstellun­g von (im Bild von links nach rechts) Rolf Eichel mann, Christine Oster, Dieter Moravec und Wolfgang Steiner eröffnet.

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