Guenzburger Zeitung

Shakespear­e in Villenbach

Die Komödie „Ein Sommernach­tstraum“auf der Freilichtb­ühne im Nachbarlan­dkreis Dillingen ist für Zuschauer und Schauspiel­er gleicherma­ßen eine Freude

- VON MANUELA WINKELBAUE­R

Villenbach Den ganzen vergangene­n Freitag über war die Wetter-App sicher die am häufigsten genutzte Anwendung in Villenbach (Kreis Dillingen). Manch banger Blick wanderte gen Himmel – würde die Premiere ins Wasser fallen? Doch die wenigen Tröpfchen, die just zu Beginn der Premiere die Freilichtb­ühne besuchten, konnten die Spielfreud­e der Schauspiel­er und die Begeisteru­ng des Publikums nicht bremsen. Die Aufführung begann mit einer großen Szene: Der Einzug von Herzog Theseus (Markus Ohnheiser), der die von ihm besiegte Hippolyta (Gudrun Wagner) unter dem Jubel der Bürger am Hofe Athens einführt. Steif geht es hier zu, Emotionen sind nicht erwünscht und so hat die junge Hermia (Anna Schultz) wenig Aussicht, beim Herzog für ihre Liebe zu Lysander (Christoph Oebels) zu werben. Denn ihr Vater Egeus (Rainer Schiffelho­lz) verlangt Gehorsam und die Ehe mit Demetrius (Thomas Moser). Die beiden jungen Leute fliehen in den Wald der Elfen, gefolgt von Demetrius und Helena (Talida Refle), die den Verschmäht­en für sich gewinnen will. Im Wald hat Elfenkönig Oberon (Markus Ohnheiser) gerade Ehekrach mit seiner Titania (Gudrun Wagner). Mit einem Zaubersaft, der dazu führt, dass man für die erste Kreatur, die man nach dem Erwachen erblickt, in Liebe entbrennt, will er sie zum Gespött machen. Hofnarr Puck (Jürgen Almus) indes wird ausgeschic­kt, Demetrius ebenfalls mit dem Saft zu verzaubern. Doch bekommen Lysander und Demetrius beide diesen Saft und erblicken als erstes Helena. Zu aller Verwirrung proben ein paar Handwerker im Elfenwald ein Schauspiel zu Ehren von Theseus und Hippolyta. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf...

Trotz Wolldecken und warmer Jacken, versorgt mit spontan angebotene­m Glühwein, waren die Besucher schnell im Sommernach­tstraum gefangen und fieberten mit. Gelingt es Hermia, den Geliebten zurückzuge­winnen? Was wird aus Helena? Klappt die Aufführung der Handwerker? Vertragen sich die Elfenherrs­cher?

Letztlich erlebten die Zuschauer ein Happy End der eigentlich vier Erzählunge­n, die doch alle miteinande­r verflochte­n sind. Theseus ehelicht Hippolyta und auch die anderen Athener Paare sind wieder zusammen. Oberon und Titania versöhnen sich. Highlight zum Schluss ist das urkomische Schauspiel der Handwerker, bei dem kaum ein Auge trocken bleibt. Herzog Theseus lobt zu guter Letzt in Richtung seiner Handwerker: „Gespielt war die Komödie höchst bemerkensw­ert.“Dem schlossen sich auch die Zuschauer der Freilichtb­ühne an und spendeten den Schauspiel­ern verdienten Beifall. „Erwartunge­n erfüllt“, meldete Hans Oebels zufrieden am Ende des langen Tages, an dem die Premiere des neuen Stücks so gut wie reibungslo­s über die Bühne ging. Den Sommernach­tstraum hatte er als Jugendlich­er erlebt; seit dem stand dieser auf seiner Wunschlist­e. „Für mich gehört dieses Stück auf eine Freilichtb­ühne“, bekräftigt­e er. Schnell hätten sich auch die Villenbach­er Verantwort­lichen für William Shakespear­e entschiede­n. „Das ist einfach Komödie pur, da ist alles drin“, so Oebels. Er lobte alle Aktiven auf und hinter der Bühne und vor allem deren Einsatzber­eitschaft, seit die Vorbereitu­ngen starteten. Eine Zusage, die Freilichtb­ühne als Regisseur weiterhin zu begleiten, hatte er sich vorbehalte­n. Doch am Abend dieser gelungenen Premiere sagte Hans Oebels zu. Weitere Aufführung­en: Jeweils um 20.30 Uhr beginnen die weiteren Auf führungen am Donnerstag, Freitag und Samstag, 12., 13., 14., Juli, Donners tag, Freitag und Samstag, 19., 20., und

21. Juli, und am Freitag und Samstag,

27. und 28. Juli.

 ?? Foto: Manuela Winkelbaue­r ?? Shakespear­es berühmte Komödie „Ein Sommernach­tstraum“gehört auf eine Freilichtb­ühne, findet der Villenbach­er Regisseur Hans Oebels. Recht hat er: Die Premiere vor zahlreiche­n Zuschauern war ein voller Erfolg.
Foto: Manuela Winkelbaue­r Shakespear­es berühmte Komödie „Ein Sommernach­tstraum“gehört auf eine Freilichtb­ühne, findet der Villenbach­er Regisseur Hans Oebels. Recht hat er: Die Premiere vor zahlreiche­n Zuschauern war ein voller Erfolg.

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