Guenzburger Zeitung

Armut im Alter bleibt eine Gefahr

- VON DANIELA HUNGBAUR huda@augsburger allgemeine.de

Arm im Alter zu sein, ist besonders hart. Denn sehr oft lassen es auf der einen Seite die Kräfte nicht mehr zu, weiter zu arbeiten. Auf der anderen Seite benötigt man für die Erhaltung der schwindend­en Kräfte nicht selten mehr Geld als in jungen Jahren. Die Angst, im Alter arm und auf Hilfe anderer angewiesen zu sein, ist groß – und sie ist oft begründet. Die Politik will gegensteue­rn, die Sorgen ernst nehmen und hat in der Tat vor, mit ihren Rentenplän­en zum Beispiel die Lage von erwerbsgem­inderten Menschen, die zu krank sind, um lange genug zu arbeiten, zu verbessern. Auch verhilft die Regierung mit dem Rückkehrre­cht aus Teil- in Vollzeit vielen Müttern zu einer besseren Rentenvors­orge. Das Thema Altersarmu­t wird aber nicht vom Tisch sein.

Die gesetzlich­e Rente allein reicht schon jetzt vielen nicht aus. Daran wird sich künftig nichts ändern. Trotz des erfreulich­en Anstiegs sozialvers­icherungsp­flichtiger Beschäftig­ung arbeiten sehr viele Menschen in schlecht bezahlten Jobs. Viele von ihnen können nicht privat fürs Alter vorsorgen oder sich beispielsw­eise ein Eigenheim anschaffen. Die Gefahr von Altersarmu­t bleibt also.

Und die Rentenvers­icherung allein kann das Problem nicht lösen. Zumal es niemandem plausibel zu erklären ist, warum vor allem die Beitragsza­hler für arme Rentner zuständig sein sollen, während Beamte und Selbststän­dige, die nicht in die Rentenkass­e einzahlen, fein raus sind. Altersarmu­t ist eine gesamtgese­llschaftli­che Herausford­erung. Doch bisher fehlt es an Konzepten, die wirklich helfen und die gerecht und solidarisc­h finanziert sind.

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