Wohin mit den parkenden Autos?
Auch Kammeltal überlegt, sich eine Stellplatzsatzung zuzulegen. Welche Verkehrsthemen den Gemeinderat außerdem beschäftigt haben
Kammeltal Ein leidiges Thema, das nicht nur die Gemeinde Kammeltal immer wieder beschäftigt: die vernünftige Unterbringung von stehenden Autos. Weil die Zahl ständig steigt, wird der Straßenraum auch im ländlichen Gebiet knapper. Eine Satzung, die Bauherrn die Zahl von Stellplätzen vorschreibt, gibt es im Kammeltal bisher nicht. Das könnte sich aber ändern.
Während sechs Bauwünsche ohne größere Diskussion in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend abgehakt wurden, brachte der Antrag für ein Zweifamilienhaus im Ortsteil Hammerstetten die Problematik auf den Tisch. Dritter Bürgermeister Mathias Englet wollte wissen, ob auf dem Grundstück lediglich zwei Stellflächen vorgesehen seien, wie es aus den Unterlagen hervorgehe. Das sei bei einem Zweifamilienhaus etwas wenig. „Wir haben keine Stellplatzsatzung“, sagte Bürgermeister Matthias Kiermasz, „aber man kann mal darüber nachdenken“. Der Markt Burtenbach habe erst vergangene Woche eine solche verabschiedet Im Kreis Günzburg liege der Fahrzeugbestand nahezu bei eins zu eins zur Bevölkerungszahl.
Aber vier Parkplätze bei einem Zweifamilienhaus zu verlangen, sei schwierig, da könne die Gemeinde nur Anregungen geben. Bei einem anderen Bauvorhaben mit einem Dreifamilienhaus sei auf genügend Stellflächen jedoch geachtet worden. Eine entsprechende Ergänzung im Beschluss für den Bauantrag hielt Zweiter Bürgermeister Johann Anwander für sinnvoll, sonst könne es wegen parkender Autos in der Wettenhauser Straße kritisch werden. Gemeinderat Thomas Finkel erinnerte an die Notwendigkeit der Holzabfuhr aus dem Nußlacherweg.
Eine Stellplatz-Satzung könnte hilfreich sein, meinte Bürgermeister Kiermasz. Es sei erfreulich, dass es im Kammeltal relativ viel Nachverdichtung gebe, „aber das führt zu Problemen, wohin mit den vielen Fahrzeugen“. Im einstimmig gefassten Beschluss für den Bauantrag wurde die Anregung zur Schaffung weiterer Parkplätze aufgenommen.
Ein anderes Parkplatzproblem war ebenfalls Thema in der Gemeinderatssitzung: Beim Schulfest des St.-Thomas-Gymnasiums in Wettenhausen sei es wieder zu erheblichen Verkehrsbehinderungen gekommen, wurde vom Kammeltaler Gemeinderat Robert Paulheim moniert: „Es war kein Durchkommen.“
Der Schulträger, die Diözese habe eigentlich genug Flächen für Parkplätze zur Verfügung, meinte Gemeinderat Thomas Finkel. Bürgermeister Kiermasz will in einem Gespräch mit dem Rektorat nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Die Burgauer Polizei sei über die Falschparker informiert worden, sah aber personell keine Möglichkeiten zur Kontrolle.
● Radweg Wie der kombinierte Geh- und Radweg von Naichen, dem Ortsteil von Neuburg an der Kammel, bis in den Kammeltaler Ortsteil Egenhofen verläuft, steht jetzt fest. Das zuständige staatliche Bauamt Krumbach hat die Gemein- de über Streckenlängen und Kosten informiert.
Von den insgesamt 3,3 Kilometer verlaufen 2026 Meter auf Kammeltaler Gemeindegebiet wofür ein Anteil von gut 205 000 Euro aufzubringen ist. Statt wie ursprünglich geplant entlang der Staatsstraße 2024 führt der Weg auf Wunsch der Kommune nun über Feldwege durch den Ortsteil Ried und westlich an Egenhofen vorbei bis zur Egenhofer Straße, dann dort entlang bis zum Kirchweg und weiter nach Ettenbeuren.
● B 16 Ostumgehung Ichenhausen Nach dem aktuellen Stand der TrasAugsburg, senplanung für die B16-Ost im Bereich Kammeltal fragte Gemeinderätin Marlene Späth. Diese Planung durch das Staatliche Bauamt Krumbach habe verschiedene Facetten, so Bürgermeister Kiermasz. Ein dreistreifiger Ausbau im Bereich Günzburg sei mittlerweile erledigt. Die Trasse verschiebe sich im Bereich des Ichenhauser Stadtteils Deubach um circa 200 Meter Richtung Wettenhausen, weil dort auch noch eine Gaspipeline liege. Im Bereich der Anbindung an die Staatsstraße 2023 soll die Umgehung nicht im Wald, sondern mehr auf Ichenhauser Flur verlaufen.