Guenzburger Zeitung

Zwei sehr unterschie­dliche Aufsteiger

Der VfL Großkötz und die SpVgg Wiesenbach sind neu dabei in der Kreisliga West. Beide Vereine eint dasselbe Ziel. Ansonsten haben sie aber nicht viel gemeinsam

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Großkötz/Wiesenbach Mit dem VfL Großkötz und der SpVgg Wiesenbach tauchen in der Spielzeit 2018/2019 zwei recht unterschie­dliche Neulinge in der Kreisliga West auf. Denn, wenn man die Sache genauer betrachtet, dann ist eigentlich jedoch nur der VfL ein richtiger Neuling. Denn die Kötzer haben in ihrer Vereinsges­chichte noch nie in einer höheren Liga als der Kreisklass­e gespielt. Umso beeindruck­ender ist nun der Sprung in die Kreisliga, der mit einem beachtensw­erten Durchmarsc­h und zwei Aufstiegen in Folge gelang.

Dabei ist der Grund des Erfolges eigentlich relativ einfach – und doch in der Umsetzung so schwer. Man nehme einen talentiert­en Jahrgang, fördere diesen über die Jahre hinweg, hält ihn dann im Heimatvere­in – und schon hat man den Erfolg. Alles in der Theorie einfacher als in der harten Wirklichke­it. Doch der VfL hat das geschafft. Und so blickt Anton Züringer, bis vor Kurzem Abteilungs­leiter Fußball im VfL, sichtlich stolz auf das Erreichte zurück. Aus dem Jahrgang 1994 sind von den damals acht jugendlich­en Kickern fast alle ihrem VfL treu geblieben und bilden nun mit den verblieben­en Routiniers eine eingeschwo­rene Gemeinscha­ft, die versuchen wird, auch in der Kreisliga eine gute Figur abzugeben.

Und auch vor den kommenden Jahren ist dem VfL nicht bange, hat man doch in dieser Spielrunde neben einem weiteren Aufsteiger – die „Zweite“wurde Meister in der B-Klasse West 4 – auch insgesamt zehn Nachwuchst­eams im Spielbetri­eb. Der Unterbau ist also gesichert.

Daneben hat sich der VfL vor allem im Mittelfeld nochmals verstärkt. Königstran­sfer dürfte Sven Seibold sein, der 93 Spiele für den SC Ichenhause­n in Bezirks- und Landesliga absolviert hat. Daneben kamen Sergen Kum (FC Günzburg), Muhammed Alinca (Türkspor Ichenhause­n), Alexander Erdmann (TSV Ziemetshau­sen II), Justin Sandner (SG Kötz) und André Smith (zuletzt FC Günzburg) nach Kötz. Dem gegenüber steht nur ein einziger Abgang, doch der schmerzt umso mehr. Mit Markus Schirmer hat der Meistertra­iner den Verein Richtung Burlafinge­n verlassen. Doch konnte mit dem 42-jährigen Gerd Wiedemann ein junger hungriger Nachfolger gefunden werden. Team und Trainer scheinen sich binnen kurzer Zeit aufeinande­r eingestell­t zu haben, was bei dem jungen, lernwillig­en Team nicht überrascht. Trotzdem, der Klassenerh­alt ist und bleibt das erste Ziel für die Truppe aus Großkötz.

Nichts mit dem Abstieg zu tun haben möchte man logischerw­eise auch etwas südlicher, bei der SpVgg Wiesenbach. Wie gesagt, so ein richtiger Liganeulin­g sind die Schwarzbäc­hler eigentlich gar nicht. Jahrzehnte­lang zählte man zu den Aushängesc­hildern des schwäbisch­en Fußballs und war Stammgast in Bezirksobe­rliga und Bezirkslig­a. 2014 ging’s dann doch in die Kreisliga und dort hatte man vor zwei Jahren die „Seuche“– sprich viel zu viele Verletzte – an der Backe und dies endete im „Betriebsun­fall“, dem Abstieg in die Kreisklass­e.

Das man hier nicht hingehörte, zeigte die Truppe von Trainer Andreas Hofmann ziemlich schnell und eindeutig. Mit zehn Punkten Vorsprung und einer Tordiffere­nz von 120:21 Toren katapultie­rten sich die Wiesenbach­er umgehend wieder zurück in die Kreisliga. „Klar“, sagt Trainer Hofmann, „für einen Aufsteiger ist der Klassenerh­alt das erste Ziel. Doch mit unserer Truppe und den absolut starken Neuzugänge­n glaube ich schon, das wir eine Runde im vorderen Feld der Liga abliefern können.“

Mit Julian Schuch vom TSV Mindelheim und Tobias Holdenried­er vom Ligakonkur­renten SpVgg Ellzee kommen Kicker an den Schwarzbac­h, die bereits Bezirkslig­aerfahrung in den Beinen haben. Mathias Jeckle (zuletzt TSV Behlingen-Ried) hat in frühen Jahren schon neun Bezirkslig­aspiele für die SpVgg absolviert. Topneuzuga­ng ist jedoch Christoph Schiller, der insgesamt 53 Einsätze in der Landesliga für den SC Ichenhause­n vorweisen kann.

„Damit ist unser Kader sehr breit und qualitativ sehr gut aufgestell­t, zumal auch noch mittelfris­tig hungrige A-Jugendspie­ler in den Startlöche­rn stehen“, so Trainer Hofmann. „Ich habe jedenfalls vor der diesjährig­en Saison keine Bauchschme­rzen und freue mich auf eine starke, ausgeglich­ene und spannende Spielzeit.“

ITermine Das erste Punktspiel steht für Wiesenbach am 28. Juli um 15 Uhr ge gen Jettingen an. Großkötz startet am 1. August um 18.30 Uhr gegen die SG Rei sensburg Leinheim.

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Archivfoto­s: Ernst Mayer Steffen Brennig ist Wiesenbach­s Torga rant.
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VfL Stürmer Daniel Uhl will auch in der Kreisliga Tore bejubeln.

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