Ein Überfall aus einer Laune heraus
Quartett hat mehr als 1000 Euro erpresst
Ingolstadt Was treibt vier junge Menschen an, einen Mann, den nur eine Frau des Quartetts überhaupt kannte, zu überfallen, ihm ein Messer vorzuhalten und dann Geld und ein Auto zu erpressen? Und mit dieser Beute dann noch in der selben Nacht in den Urlaub nach Italien zu fahren? Diesen Fragen geht aktuell das Landgericht in Ingolstadt nach. Zwei der vier mutmaßlichen Täter müssen sich dort gerade wegen schwerer räuberischer Erpressung verantworten, einer der Männer stammt aus dem Landkreis Günzburg Passiert ist das Ganze vor einem Jahr im Ingolstädter Klenzepark. Die Ex-Freundin des späteren Opfers diente als Lockvogel, die drei anderen, darunter eine damals 15-Jährige, vermummten sich, einer zog ein Messer und so rückte der Mann seinen Geldbeutel mit etwas Bargeld, seiner EC-Karte und PIN heraus. Völlig verängstigt, übergab er dem Trio am Ende auch noch seinen Autoschlüssel. Mit dem Auto und dem gestohlenen Geld brachen alle Vier dann gleich in den Urlaub nach Italien auf, wo sie in Sizilien auch noch einen Pizzaboten überfielen.
Am Donnerstag beleuchtete das Gericht insbesondere die Biografien der beiden Angeklagten. Die beiden Bekannten – sie ist 23 Jahre alt und wohnte zuletzt in Ingolstadt, er ist ebenfalls 23 Jahre und stammt aus dem Kreis Günzburg – waren in der Förderschule, haben keine Ausbildung, waren arbeitslos, die Frau war bereits mit 17 Jahren obdachlos. Dazu kommt, dass sie an einer Borderlinestörung leidet. Eine Psychiaterin sprach davon, dass sie „vielleicht verführbarer“als andere Menschen ist. Der Mitangeklagte aus dem Günzburger Raum hat beruflich bislang ebenso wenig Fuß fassen können wie seine Bekannte. Hinzu kommt beim ihm: Seit einigen Jahren gehören Drogen, vor allem Amphetamine, zu seinem täglichen Leben. Der Prozess wird am 10. August fortgesetzt.