Guenzburger Zeitung

Autokartel­l: Benziner manipulier­t

EU-Kommission hat Hinweise auf Absprache

- Spiegel. Spiegel

Brüssel Deutsche Autobauer sollen einem Bericht des zufolge nicht nur bei Dieselfahr­zeugen versucht haben, in gemeinsame­r Absprache eine wirksame Abgasreini­gung zu verhindern. Auch bei Benzinmoto­ren habe es offenbar über Jahre hinweg erfolgreic­he Verabredun­gen gegeben, schärfere AbgasGrenz­werte zu bekämpfen und den Einsatz von Partikelfi­ltern zu vermeiden, berichtete das Nachrichte­nmagazin unter Berufung auf Untersuchu­ngen der EU-Wettbewerb­skommissio­n.

Die EU-Kommission habe in von Daimler, BMW, Porsche, Audi und VW zur Verfügung gestellten sowie bei Durchsuchu­ngen beschlagna­hmten Unterlagen entspreche­nde Hinweise gefunden, schrieb der

Demnach sollen die für die Motoren verantwort­lichen Manager Protokolle­n zufolge bereits im Jahr 2009 entschiede­n haben, dass der Einsatz eines Partikelfi­lters beim Ottomotor „unbedingt“vermieden werden solle. Zudem habe durch „politische­s Lobbying in Brüssel“versucht werden sollen, schärfere Grenzwerte für den Ausstoß von Partikeln lange zu verzögern.

Die Kommission in Brüssel prüfe nun, ob die Hersteller gegen Wettbewerb­srecht verstießen, berichtete das Magazin. Zudem könne der Einsatz von wirksamen Filtersyst­emen durch die Absprachen um Jahre verzögert worden sein. Die Hersteller wollten sich wegen der laufenden Untersuchu­ngen der EU-Wettbewerb­skommissio­n nicht äußern.

Im vergangene­n Sommer war bekannt geworden, dass Volkswagen mit seinen Töchtern Audi und Porsche sowie Daimler und BMW sich seit den 90er Jahren in geheimen Arbeitsgru­ppen abgesproch­en haben sollen.

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