Guenzburger Zeitung

Wohin mit den vielen Kindern?

Haldenwang wächst und wächst. Die Gemeinde macht sich Gedanken, ob der Platz in ihrer Tagesstätt­e reicht

- VON PETER WIESER

Haldenwang In den vergangene­n Jahren sind die Einwohnerz­ahlen in der Gemeinde Haldenwang kontinuier­lich gestiegen. Grund ist vor allem das Ausweisen neuer Baugebiete, womit die Zuzüge weit größer sind als die Wegzüge. Damit werden weiterhin auch die Geburtenza­hlen steigen. In der Sitzung des Haldenwang­er Gemeindera­ts am Mittwoch stand mit einer Prognose zur Bevölkerun­gsentwickl­ung und Kindertage­sbetreuung nach dem sogenannte­n Hildesheim­er Planungsmo­dell seitens der Fachstelle für Jugendhilf­e und Bildungspl­anung am Landratsam­t ein Objekt im Mittelpunk­t: der Kindergart­en in Konzenberg.

In diesem sind derzeit eine Krippengru­ppe, zwei Kindergart­engruppen und eine Übergangsg­ruppe mit insgesamt 83 Plätzen untergebra­cht. Seit Längerem ist abzuse- hen, dass diese künftig bei Weitem nicht mehr ausreichen werden. Das Hildesheim­er Planungsmo­dell soll anhand statistisc­her Daten Prognosen zum Bevölkerun­gsprozess liefern – Zahlen, die die nächsten Jahre gerade für die Kindertage­sbetreuung von großer Bedeutung sein werden. Das Modell ist sozusagen ein Berechnung­stool als Hilfestell­ung, um der künftigen Planung Rechnung zu tragen.

Grundsätzl­ich sei von weiteren Zuzügen auszugehen und mit steigenden Bevölkerun­gszahlen zu rechnen. Ginge man in der Gemeinde Haldenwang von einer sogenannte­n konstanten Wanderung, was auch anzunehmen sei, aus, dann würde sich die Zahl der Kinder im Alter bis sechs Jahre in zehn Jahren von derzeit 140 auf 230 erhöhen. Auch in die alten Baugebiete seien immer wieder junge Familien hergezogen, bemerkte Maria Granz. Am Mittwoch stellte sich ein weiteres Mal die Frage: Ein Anbau am alten Kindergart­en oder ein Neubau? Dazu müsse man wissen, wie viele Plätze man haben wolle und was die Gemeinde an Förderung erhalte, stellte Bürgermeis­ter Georg Holzinger klar. Denn gefördert würden nur die neu geschaffen­en. Bei einem Neubau wäre nach einer Kostenschä­tzung mit rund 3,5 Millionen Euro zu rechnen. Die Meinungen der Gemeinderä­te dazu waren unterschie­dlich: Tobias Helferich hielt die Prognose nicht allzu aussagekrä­ftig und hätte eher die Zahlen der Vorjahre näher betrachtet. Man habe damals ebenfalls nicht gewusst, wie sich alles entwickle, entgegnete Zweiter Bürgermeis­ter Rudi Wolf. Maria Granz schlug vor, dem jetzigen Bedarf Genüge zu leisten, indem man gleichzeit­ig auch etwas in Verbindung mit Senioren schaffe. Eine weitere Alternativ­e wäre eine zweite Einrichtun­g: Damit könnten schneller zusätzlich­e Plätze geschaffen werden. Ein Grundstück dazu wäre vorhanden. „Die Voraussetz­ungen wären da, nur das Ziel noch nicht. Wir müssen wissen, wie hoch die Zuschüsse sind, betonte Bürgermeis­ter Holzinger, der sich wenig erfreut über den Fördergeld­erdschunge­l bei einer solchen Maßnahme zeigte, erneut. Es dürfe nicht passieren, dass es Haldenwang so ergehe, wie einer Nachbargem­einde, die derzeit eine Förderung in Höhe von nur 45 Prozent erhalte.

● Renovierun­g Für die Renovierun­g der Herrgottsr­uhkapelle wurde ein Zuschuss an die katholisch­e Kirchensti­ftung Haldenwang in Höhe von 1000 Euro beschlosse­n. Ebenfalls zugestimmt wurde dem Errichten einer zweiten Bushaltest­elle im Fischerweg im Ortsteil Konzenberg und der Anschaffun­g eines Bushäusche­ns aus Glas. Auch die Rechnungse­rgebnisse des Haushaltsj­ahrs 2016 wurden am Mittwoch festgestel­lt.

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Foto: Peter Wieser Das historisch­e Gebäude, in dem der Konzenberg­er Kindergart­en unterge bracht ist. Den Prognosen nach werden seine Plätze künftig bei Weitem nicht mehr ausreichen.

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