Wohin mit den vielen Kindern?
Haldenwang wächst und wächst. Die Gemeinde macht sich Gedanken, ob der Platz in ihrer Tagesstätte reicht
Haldenwang In den vergangenen Jahren sind die Einwohnerzahlen in der Gemeinde Haldenwang kontinuierlich gestiegen. Grund ist vor allem das Ausweisen neuer Baugebiete, womit die Zuzüge weit größer sind als die Wegzüge. Damit werden weiterhin auch die Geburtenzahlen steigen. In der Sitzung des Haldenwanger Gemeinderats am Mittwoch stand mit einer Prognose zur Bevölkerungsentwicklung und Kindertagesbetreuung nach dem sogenannten Hildesheimer Planungsmodell seitens der Fachstelle für Jugendhilfe und Bildungsplanung am Landratsamt ein Objekt im Mittelpunkt: der Kindergarten in Konzenberg.
In diesem sind derzeit eine Krippengruppe, zwei Kindergartengruppen und eine Übergangsgruppe mit insgesamt 83 Plätzen untergebracht. Seit Längerem ist abzuse- hen, dass diese künftig bei Weitem nicht mehr ausreichen werden. Das Hildesheimer Planungsmodell soll anhand statistischer Daten Prognosen zum Bevölkerungsprozess liefern – Zahlen, die die nächsten Jahre gerade für die Kindertagesbetreuung von großer Bedeutung sein werden. Das Modell ist sozusagen ein Berechnungstool als Hilfestellung, um der künftigen Planung Rechnung zu tragen.
Grundsätzlich sei von weiteren Zuzügen auszugehen und mit steigenden Bevölkerungszahlen zu rechnen. Ginge man in der Gemeinde Haldenwang von einer sogenannten konstanten Wanderung, was auch anzunehmen sei, aus, dann würde sich die Zahl der Kinder im Alter bis sechs Jahre in zehn Jahren von derzeit 140 auf 230 erhöhen. Auch in die alten Baugebiete seien immer wieder junge Familien hergezogen, bemerkte Maria Granz. Am Mittwoch stellte sich ein weiteres Mal die Frage: Ein Anbau am alten Kindergarten oder ein Neubau? Dazu müsse man wissen, wie viele Plätze man haben wolle und was die Gemeinde an Förderung erhalte, stellte Bürgermeister Georg Holzinger klar. Denn gefördert würden nur die neu geschaffenen. Bei einem Neubau wäre nach einer Kostenschätzung mit rund 3,5 Millionen Euro zu rechnen. Die Meinungen der Gemeinderäte dazu waren unterschiedlich: Tobias Helferich hielt die Prognose nicht allzu aussagekräftig und hätte eher die Zahlen der Vorjahre näher betrachtet. Man habe damals ebenfalls nicht gewusst, wie sich alles entwickle, entgegnete Zweiter Bürgermeister Rudi Wolf. Maria Granz schlug vor, dem jetzigen Bedarf Genüge zu leisten, indem man gleichzeitig auch etwas in Verbindung mit Senioren schaffe. Eine weitere Alternative wäre eine zweite Einrichtung: Damit könnten schneller zusätzliche Plätze geschaffen werden. Ein Grundstück dazu wäre vorhanden. „Die Voraussetzungen wären da, nur das Ziel noch nicht. Wir müssen wissen, wie hoch die Zuschüsse sind, betonte Bürgermeister Holzinger, der sich wenig erfreut über den Fördergelderdschungel bei einer solchen Maßnahme zeigte, erneut. Es dürfe nicht passieren, dass es Haldenwang so ergehe, wie einer Nachbargemeinde, die derzeit eine Förderung in Höhe von nur 45 Prozent erhalte.
● Renovierung Für die Renovierung der Herrgottsruhkapelle wurde ein Zuschuss an die katholische Kirchenstiftung Haldenwang in Höhe von 1000 Euro beschlossen. Ebenfalls zugestimmt wurde dem Errichten einer zweiten Bushaltestelle im Fischerweg im Ortsteil Konzenberg und der Anschaffung eines Bushäuschens aus Glas. Auch die Rechnungsergebnisse des Haushaltsjahrs 2016 wurden am Mittwoch festgestellt.