Neue Operationssäle für die Krumbacher Kreisklinik
Wie der Zeitplan für das Großprojekt aussieht und welche Summe investiert wird
Krumbach Chefarzt Dr. Siegfried Wagner muss bei diesem Gedanken dann doch etwas schmunzeln. Es sei so eine Art „U-Boot-Gefühl“. Der „Gang“durch den Technikbereich, der im Hintergrund den Betrieb in den Operationssälen der Krumbacher Kreisklinik sicherstellt: Das sei mit viel Bücken und Sich-durchschlängeln verbunden – beengte Verhältnisse, wie in einem U-Boot sozusagen. Auch das deutet an, wie wichtig die Neugestaltung des Operationsbereichs – gewissermaßen das Herzstück eines Krankenhauses – für die Krumbacher Klinik ist. In Krumbach werden drei Operationssäle neu gebaut. Nach Auskunft von Dr. Volker Rehbein, dem Vorstand der Kreiskliniken Günzburg und Krumbach, werden elf bis zwölf Millionen Euro investiert. Der Freistaat fördere das Projekt mit einer Summe von 6,4 Millionen Euro. Die Arbeiten, die jetzt begonnen haben, werden, so Rehbein weiter, rund drei Jahre dauern.
Nach dieser mächtigen Investition wird der Krumbacher Klinik im Operationsbereich Toptechnik auf dem neuesten Stand zur Verfügung stehen – und auch das „U-Boot-Gefühl“wird der Vergangenheit angehören.
Die drei Operationssäle, die derzeit genutzt werden, reichen in ihren Ursprüngen bis ins Jahr 1960 zurück. Im Jahr 1985 wurde einer der Säle grundlegend erneuert. Aber 1985 ist eben auch schon wieder eine ganze Weile her und so sind im laufenden Betrieb immer wieder Reparaturen fällig, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Das betrifft zum Beispiel die Türen, die Lüftung oder die Heizung. Solche ständigen Reparaturen würden irgendwann schlichtweg unwirtschaftlich, erläutert Rehbein. Auch mit Blick auf verbesserte Operationsmethoden und -techniken sei eine räumliche Erweiterung notwendig. Die bisherige Deckenhöhe betrage rund drei Meter. Bei den neuen Operationssälen wird sie bei 3,50 Meter liegen. Die moderne Technik wird in den Bereich darüber verlagert – auch das schafft Platz für effiziente Abläufe.
Von einem reibungslosen Ablauf der Bauarbeiten gehen Rehbein, Hermann Keller (Direktor Klinikmanagement in Krumbach) sowie die Chefärzte Dr. Siegfried Wagner, Dr. Alexander Heiß und Dr. Dieter Scheffelmeier aus. Die Operationssäle werden neu gebaut, so kann der Betrieb problemlos weiterlaufen. Nach dem Umzug in die neuen Säle sollen die bisherigen Operationssäle dann als Lagerräume oder als Patientenzimmer genutzt werden. Der Neubau wird als Trägerkonstruktion auf der Nordseite der Klinik errichtet – parallel zur kürzlich modernisierten Intensivstation. Um Platz zu schaffen, werden Teile eines Garagenkomplexes zum Teil abgerissen, verlegt wird in diesem Bereich auch die Straße.
Neubau im Norden: Dies habe, so Klinikvorstand Rehbein, auch Vorteile für die Patienten. Denn der Bettentrakt befinde sich im Süden der Klinik, so halte sich auch die Lärmbelastung sehr in Grenzen, beim laufenden Klinikbetrieb gebe es keine Beeinträchtigungen. Rehbein lobt die hervorragende Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen der Regierung von Schwaben und des Freistaats. „Das ist schon eine extrem konstruktive Zusammenarbeit“, die eine rasche und zielgerichtete Umsetzung des Projekts ermögliche.
In der Klinik gab es jetzt auch einen Wechsel in der Position des Ärztlichen Direktors. Hier folgt Chefarzt Dr. Siegfried Wagner Dr. Alexander Heiß nach. Turnusgemäß gibt es hier alle drei Jahre einen Wechsel. Der Ärztliche Direktor ist der Vertreter der leitenden Ärzte einer Klinik. In kleineren bis mittelgroßen Kliniken wie Krumbach wird der Ärztliche Direktor in der Regel aus den Reihen der Chefärzte bestimmt.