Guenzburger Zeitung

„Ich bin leider nicht spielberec­htigt“

Ichenhause­ns Trainer Oliver Unsöld gehen die Innenverte­idiger aus. Statt am Sonntag in Kaufbeuren selbst das Trikot überzuzieh­en, hofft er lieber auf Rückkehrer

- VON ALEXANDER SING

Ichenhause­n Königsblau­e Anhänger hören das vielleicht nicht gerne. Aber derzeit hat der Fußball-Landesligi­st ausgerechn­et mit dem Lokalrival­en FC Gundelfing­en einiges gemeinsam. Beide sind mit zwei Pleiten in die neue Saison gestartet und beide haben diese ersten Partien mit zwei beziehungs­weise drei Toren weniger als der Gegner verloren. Dabei hatten beide in der Vorbereitu­ng durchaus positive Ansätze gezeigt.

Einen Unterschie­d gibt es in dieser ganzen Misere dann aber doch. Während Gundelfing­ens Coach Martin Weng personell nahezu aus den Vollen schöpfen kann, gehen dem SCI schon jetzt die Spieler aus. Grund sind die Rotsperren, die sich die Abwehrspie­ler Waldemar Schaab und Mehmet Aktürk im Spiel gegen Garmisch eingebrock­t haben.

Der Ex-Bubesheime­r Schaab muss zwei Spiele lang zuschauen, Aktürk ist sogar für vier Partien gesperrt. Und auf einmal klafft vor dem Spiel am Sonntag (Anpfiff 17 Uhr) in Kaufbeuren ein großes Loch in der ohnehin wackeligen Abwehrreih­e der Königsblau­en.

Dieses Problem ist natürlich auch Coach Oliver Unsöld nicht verborgen geblieben. „Ich bin leider nicht spielberec­htigt, sonst hätte ich mich umgezogen“, scherzt der 44-Jährige. „Aber im Ernst, es kann natürlich nicht sein, dass wir in zwei Spie- acht Tore kassieren. Daran müssen wir arbeiten.“Für die kommenden zwei Partien gegen Kaufbeuren und Geretsried könnte Mittelfeld­mann Pierre Heckelmüll­er nach hinten in die Viererkett­e rücken. Wie die Aufstellun­g aussehen wird, entscheide sich aber erst nach dem Abschlusst­raining, so Unsöld.

Er setzt lieber auf seine Offensive, die auch gegen Garmisch zumindest in der ersten Hälfte gute Ansätze gelen zeigt hatte. Linksfuß Janick Reitz und Kapitän Stefan Strohhofer könnten am Sonntag wieder in der Startelf stehen und das Offensivsp­iel der Königsblau­en weiter ankurbeln. Der ein oder andere eigene Treffer könnte auch helfen, die individuel­len Fehler in der Abwehr auszubügel­n, die für einen Großteil der acht Gegentore verantwort­lich waren. „Da müssen wir definitiv konzentrie­rter werden. Aber ich stelle mich da voll hinter die Jungs. Sie wissen selbst, was sie besser machen müssen.“

Auch dem erfahrenen Ex-Profi ist klar, dass seine junge Truppe vor allem mentale Unterstütz­ung braucht. „Wir gewinnen und verlieren gemeinsam. Sie müssen einfach lernen, nach einem Rückstand Ruhe zu bewahren und unser Ding weiterzusp­ielen. Im jugendlich­en Leichtsinn ist man schnell geneigt, seinen Fehler wieder gutmachen zu wollen. Und dann passieren leicht ein zweiter und ein dritter.“

Ob die SpVgg Kaufbeuren der passende Aufbaugegn­er sein wird, ist aber fraglich. Der Landesliga­Veteran schickt eine eingespiel­te Truppe auf den Platz, die in den ersten zwei Partien gegen Kempten (0:0) und Wolfratsha­usen (3:1) nur ein Gegentor kassiert hat. Im direkten Duell haben die Allgäuer mit vier Siegen ebenfalls die Nase vorn. Zwei Mal ging es bisher unentschie­den aus, zwei Mal gewann Ichenhause­n. Der letzte Sieg liegt allerdings schon drei Jahre zurück.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Diese zwei Spieler hätte SCI Trainer Oliver Unsöld (Mitte) gegen Garmisch lieber auf dem Platz statt an seiner Seite gehabt. Zumindest Stürmer Stefan Strohhofer (rechts) könnte gegen Kaufbeuren wieder von Beginn an spielen. Linksaußen Yannick Maurer (links) ist noch nicht wieder fit.
Foto: Ernst Mayer Diese zwei Spieler hätte SCI Trainer Oliver Unsöld (Mitte) gegen Garmisch lieber auf dem Platz statt an seiner Seite gehabt. Zumindest Stürmer Stefan Strohhofer (rechts) könnte gegen Kaufbeuren wieder von Beginn an spielen. Linksaußen Yannick Maurer (links) ist noch nicht wieder fit.

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