Mit Frust in den Urlaub
Marco Koch wird deutscher Meister, darf aber nicht zur EM
Berlin Ex-Weltmeister Marco Koch verabschiedete sich nach dem EMK.-o. mit Frust in den Zwangsurlaub, Youngster Ramon Klenz hat richtig Lust auf den Saisonhöhepunkt.
Im Gegensatz zum neuen Rekordmann auf einer Michael-GroßStrecke im Schmetterlingsschwimmen verpasste Koch das Last-Minute-Ticket zu den Europameisterschaften. Akribisch hatte sich der Brustschwimmer auf seine letzte Chance vorbereitet, aber den Deutschen Schwimm-Verband mit 2:08,97 Minuten über 200 Meter nicht überzeugt. Die Einkleidung des Teams für den Saisonhöhepunkt in anderthalb Wochen fand am Sonntag ohne den Weltmeister von 2015 statt. „Zeit für eine Sommerpause“, schrieb Koch kurz und bündig auf seiner Fanseite. Die Medaillen bei den Titelkämpfen vom 2. bis 12. August in Glasgow müssen andere holen: Lagenspezialist Philip Heintz und Vize-Weltmeisterin Franziska Hentke sind die größten Hoffnungsträger.
Klenz wiederum katapultierte sich bei den Meisterschaften als Youngster in den Fokus. Er brach auf der Strecke von „Albatros“Michael Groß dessen 32 Jahre alten deutschen Rekord und bekam zur Belohnung ein EM-Ticket. 1:55,76 Minuten – mit dieser Bestmarke liegt Klenz im europäischen Vergleich auf dem dritten Platz. „Ich hoffe, dass ich die EM-Vorbereitung in Heidelberg nutzen kann, um meine Zeit dann in Schottland zu bestätigen oder vielleicht sogar zu verbessern“, sagte der 19-Jährige.
Klenz holte gleich drei Meistertitel und präsentierte sich entsprechend selbstbewusst – ohne dabei zu übertreiben. Dass er nicht abhebt, dafür sorgt unter anderen seine Mutter Sabine. „Sie sagt immer: ,Bleib auf dem Teppich!‘“, erklärte Ramon Klenz lachend. Die 44-Jährige weiß, wovon sie spricht: 1991 holte sie in Athen EM-Silber.