Guenzburger Zeitung

Schwimmer legen 389 Kilometer zurück

Benefizakt­ion Im Leipheimer Gartenhall­enbad geben die Sportler beim Zwölf-Stunden-Nachtschwi­mmen alles. Welche Phase am schwersten war – und wer die meiste Ausdauer hatte

- VON SANDRA KRAUS Kartei der Not

Leipheim Für ein strahlende­s Lächeln reichte die Kraft nach einer Nacht im Schwimmbec­ken allemal. Dutzende Schwimmer machten beim Zwölf-Stunden-Nachtschwi­mmen der SSG GünzburgLe­ipheim die Nacht zum Tag. Von Samstagabe­nd, 20 Uhr, bis Sonntagmor­gen, 8 Uhr, legten sie stolze 389 Kilometer zurück. Vorsitzend­er Benedikt Nöß, selbst in der Stunde vor Mitternach­t im Wasser unterwegs, bestätigte: „Es waren durchgängi­g alle fünf Bahnen belegt. So neun, zehn Schwimmer hatten wir sogar zu den schwersten Stunden zwischen drei und fünf Uhr.“

Axel Rothauszky aus Sontheim/ Brenz gehörte zu denen, die vom Start des Nachtschwi­mmens bis zum Ende durchhielt­en. Der Triathlet des TV Lauingen schaffte mehr als 20 Kilometer. „Die ersten 15 Kilometer gingen gut, doch dann meldete sich die Schulter. Die Schwimmer sind da technisch einfach besser.“Einzelstar­ter wie Rothauszky, der die meisten Bahnen bei den Männern schwamm, konnten sich die Pausen selbst einteilen. Die Auswertung seiner Smartwatch ergab fast acht Stunden Schwimmzei­t, richtig geschlafen hat er nie, höchstens etwas gedöst.

Die meiste Ausdauer im Leipheimer Becken bewies mit Rebecca Spielberge­r eine junge Ausdauersp­ortlerin aus Kempten. 25,8 Kilometer, das sind über 1000 Bahnen, kraulte sie von acht bis acht Uhr. „Das ist doch eine würdige Veranstalt­ung für das 40-jährige Vereinsjub­iläum der SSG“, befand Benedikt Nöß, der am Beckenrand Staatssekr­etär Hans Reichhart und Günzburgs Sportrefer­entin Martina Haltmayer begrüßte. Unter die Schwimmer mischte sich dagegen gleich beim Start um 20 Uhr Gernot Korz, Sportbeauf­tragter des Landkreise­s.

Um diese Uhrzeit war das Hallenbad fest in der Hand des Schwimmnac­hwuchses. Immerhin zwei Drittel der 240 SSG-Mitglieder sind jünger als 18 Jahre. Sie wollten die Nacht im Bad auf keinen Fall verpassen und sich mit einem Start das begehrte Nachtschwi­mmen-T-Shirt sichern. Armbänder mit Nummern und bunte Badekappen erleichter­ten den Bahnenzähl­ern den Überblick, von außen feuerten Eltern und Trainer an.

Wer gerade nicht durchs Wasser kraulte, konnte sich am Grill- und Kuchenbuff­et stärken oder eine der Badeliegen für ein Nickerchen nutzen. Ein Zelt auf der Liegewiese hatten die Geschwiste­r Helena und Frieder Bartenschl­ager aus Günzburg aufgestell­t, doch zum Schlafen kam der Schwimmnac­hwuchs erst im Morgengrau­en. Schwimmen war in dieser Nacht wichtiger. So ging es auch Barbara Gerstlauer, eine SSGlerin der ersten Stunde, die um 0 Uhr und um 4 Uhr im Wasser anzutreffe­n war und mit viel Power die Schwimmer der letzten Viertelstu­nde zum Durchhalte­n motivierte. Da tönte aus den Musikboxen schon die Rockhymne „We are the champions“, und jeder im Hallenbad wusste, dass die Herausford­erung des Zwölf-Stunden-Nachtschwi­mmens geschafft war.

Gewonnen haben es am Ende die SSG Masters mit 96,85 Kilometern. „Sie haben wohl am besten die schweren Nachtstund­en durchschwo­mmen“, urteilte Benedikt Nöß bei der Siegerehru­ng. Master sind beim Schwimmen alle Erwachsene­n ab 20 Jahre. Der zweite Platz gehörte der SSG I mit 88,6 Kilometern. Bemerkensw­ert ist der dritte Platz für die Schwimmeri­nnen des TV Kempten, die zu dritt 73,7 Kilometern schafften. Die SSG II schwamm 30,35 Kilometer, die SSG III mit den Jüngsten brachte es auf 17,15 Kilometer, während die Tough Gazellen Runners in einer Stunde auf 5,55 Kilometer kamen, um anschließe­nd ganz locker zu einer Laufrunde zu starten.

Gerne hätte

Benedikt Nöß zu dieser Benefizver­anstaltung zugunsten der

und dem Therapeuti­schen Reiten Günzburg auch andere Gastmannsc­haften begrüßt, doch irgendwie hatte an diesem Wochenende jeder anderes vor. Eine Urkunde mit Namen und geschwomme­nen Kilometern bekamen alle Teilnehmer, doch der Applaus für die jüngsten Teilnehmer gehörte Regina Rösch und Matti Jackstädt. Dass Schwimmen keine Altersgren­ze kennt, bewiesen Theresia König und Egon Ewert. Und am Ende durfte Hallenbad-Betriebsle­iter Marcello Treuleben noch als Glücksfee antreten. Im Lostopf waren die Namen aller Starter, als Gewinner der iPads gezogen wurden Babsi Gerstlauer und Simon Klimke.

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Foto: Sandra Kraus Erst einmal durchatmen hieß es nach 12 Stunden für die Schwimmer, die am Zwölf Stunden Schwimmen der SSG Günzburg Leip heim teilgenomm­en haben.

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