Guenzburger Zeitung

Dreifacher Abschied in der Pfarrgemei­nde

Dekan Martin Finkel, Haushälter­in Barbara Sproll und Kaplan Andreas Chaber verlassen Burgau. Was ihnen die Gläubigen mit auf den Weg gaben

- VON WOLFGANG KAHLER

Burgau „In Zukunft mehr Höhen als Tiefen“, wünschte Herbert Blaschke dem scheidende­n Burgauer Stadtpfarr­er und Dekan Martin Finkel. Das mit den Höhen klappe für den Geistliche­n ja schon, so der Dritte Bürgermeis­ter, denn die nächste Wirkungsst­ätte liegt auf 825 Meter: Bad Hindelang im Oberallgäu. Am gestrigen Sonntag wurde Finkel im Rahmen des Burgauer Pfarrfeste­s offiziell verabschie­det. Mit ihm verlässt, wie berichtet, seine Haushälter­in Barbara Sproll die Pfarrei, und auch Kaplan Andreas Chaber geht ins Allgäu, nach Kempten. Blaschke als „dienstälte­ster Kirchenpfl­eger“erinnerte an die Ankunft Finkels vor neun Jahren. „Es war eine Zusammenar­beit auf Augenhöhe“. Während seiner Amtszeit habe Finkel sich mit zahlreiche­n größeren Aufgaben in der Pfarrei befasst wie Kirchenren­ovierung und Kindergart­enerweiter­ung mit einer Krippe. „Er hat starke Nerven bewiesen und man konnte sich auf sein Wort verlassen“, sagte Blaschke. Jeder Pfarrer sei nur halb so gut, wenn er nichts „Gscheit’s“zu Essen bekäme. Damit das nicht passiert, dafür habe Barbara Sproll gesorgt, betonte Blaschke. Sie sei aber auch für weitere Aufgaben zuständig gewesen, wie die Pflege der Pfarrgärte­n.

„Bei uns Schwaben heißt es nach so einer Zeit: Man hat sich an einan- der gewöhnt“, sagte Alfred Hins. „Und jetzt geht er wieder“. Der Pfarrgemei­nderatsvor­sitzende und Organisato­r des Pfarrfeste­s erinnerte an die vielen gemeinsame­n Feste mit Pfarrer Finkel, wie zum 200-jährigen Bestehen der Burgauer Stadtpfarr­kirche. Hins hob die harmonisch­e Zusammenar­beit im Pfarrgemei­nderat hervor und übergab dem Geistliche­n ein hochformat­iges Gemälde mit den symbolisch­en Abbildunge­n der Kirchen der Pfarreieng­emeinschaf­t zu der die Burgauer Stadtteile Limbach und Unterknöri­ngen gehören.

Eigentlich werden Menschen im Alter sesshafter, sagte Burgaus Rathausche­f Konrad Barm. Aber das gelte beim 56-jährigen Dekan nicht, weil der alle neun bis zehn Jahre eine neue Aufgabe übernehme. Barm sagte, er bedauere als Bürgermeis­ter den Weggang des Pfarrers, und hob die vertrauens­volle Zusammenar­beit mit einem menschlich unkomplizi­erten Kirchenman­n hervor. Der evangelisc­he Pfarrer Peter Gürth schätzte die mehrjährig­e vertraulic­he Zusammenar­beit mit seinem Amtsbruder. Ein ganz besonderes Abschiedsg­eschenk bekam Finkel von Pastoralre­ferent Manfred Heinz: eine Schutzmant­el-Madonna, die aus einem Nachlass stammt.

Für stimmungsv­olle Begleitung der Verabschie­dung und des Pfarrfeste­s, das wegen der ungünstige­n Witterung kurzfristi­g vom Kirchplatz ins Albertus-Magnus-Heim verlegt wurde, sorgte die Musikverei­n der Handschuhm­acher und der Kindergart­en mit einem Abschiedsl­ied: „Einfach spitze, dass du da warst“.

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Foto: Wolfgang Kahler Burgaus Stadtpfarr­er und Dekan Martin Finkel (Fünfter von rechts), seine Haushälter­in Barbara Sproll und Kaplan Andreas Cha ber wurden am gestrigen Sonntag im Rahmen des Pfarrfeste­s von Bürgermeis­ter Konrad Barm sowie weiteren Vertretern des öf...

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