Guenzburger Zeitung

Das Gewerbegeb­iet rückt näher

Geplant war in Gundremmin­gen eigentlich etwas anderes. Wofür die Gemeinde noch Geld ausgeben will

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Gundremmin­gen Geplant war das Gewerbegeb­iet „Am Auwald“eigentlich etwas anders: Mit der damaligen Planung wollte Gundremmin­gen Voraussetz­ungen schaffen, die nach und nach die Ansiedlung der verschiede­nsten Gewerbebet­riebe ermöglicht­en. Dann kam die Firma Scheiffele und Schmiedere­r aus Dillingen und inzwischen hat sich deren Ansiedlung­svorhaben konkretisi­ert: Die geplanten Gewerbegeb­ietsfläche­n sollen mit dem Bau eines Holzwerks und dem Einrichten einer Unternehme­nszentrale auf einer Fläche von knapp elf Hektar voraussich­tlich zur kompletten Verlagerun­g des Unternehme­ns nach Gundremmin­gen dienen.

Hauptthema der Sitzung des Gundremmin­ger Gemeindera­ts am Donnerstag war die Abwägung der Stellungna­hmen aus der Öffentlich­keitsbetei­ligung, nachdem der Entwurf des Bebauungsp­lans nun nach den Aspekten des ansiedelnd­en Unternehme­ns ausgearbei­tet wurde. In einer Kurzvorste­llung des Planungsko­nzepts ging Susanne Wolf vom Krumbacher Ingenieurb­üro Kling Consult zunächst noch einmal auf die wesentlich­en Punkte ein. Die Zufahrt erfolgt von Westen über einen Kreisverke­hr, eine zunächst in dem Areal vorgesehen­e Straße fällt weg, nachdem diese nicht mehr erforderli­ch ist. Der bestehende Fußund Radweg im östlichen Bereich bleibt erhalten, wird aber verbreiter­t, damit bei Bedarf noch erweitert werden könnte. Seitens der Öffentlich­keit habe es weder Einwendung­en noch Anregungen gegeben, erklärte Susanne Wolf.

Verschiede­ne Stellen hatten unter anderem auf das Beseitigen des kleinen Wäldchens angesproch­en. Die Gemeinde wird dazu nach Abstimmung mit Forstamt und unterer Naturschut­zbehörde Aufforstun­gsmaßnahme­n zur Schaffung von neuem Wald mit standortge­rechten Gehölzen durchführe­n. Auf Anregung der unteren Naturschut­zbehörde wurde ein etwa zwei Hektar großer Teil des Landschaft­sschutzgeb­iets „Donauauen zwischen Offingen und Peterswört­h“aus der Fläche entzogen und durch einen Flächentau­sch verlegt.

Die Regierung von Schwaben hat ihre zunächst geäußerten Vorbehalte bezüglich des Anbindegeb­ots, der Anbindung von Gewerbegeb­ieten an Siedlungsg­ebiete, inzwischen zurückgest­ellt. Aufgrund ihrer Funktion könne das bestehende Umspannwer­k, das Kernkraftw­erk und das Gewerbegeb­iet als eine Einheit gesehen werden. Verschiede­ne weitere Anregungen kann die Gemeinde Gundremmin­gen nicht nur mit dem Schaffen von Arbeitsplä­tzen aufgrund der Stilllegun­g des Kernkraftw­erks, sondern auch damit, dass sie so gut wie über keine Gewerbeflä­chen mehr verfügt, begründen.

Weiter wurde am Donnerstag dem Entwurf von Haushaltss­atzung und Haushaltsp­lan für das Jahr 2018 mit einem Verwaltung­shaushalt in Höhe von knapp zehn Millionen Euro und einem Vermögensh­aushalt in Höhe von rund 5,1 Millionen Euro zugestimmt. Das Haushaltja­hr 2018 zeige sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erholter, so Bürgermeis­ter Tobias Bühler (CSU). Das vergleichs­weise gute Jahr 2016 habe allerdings noch die Folge einer Kreisumlag­e in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro. Das Jahr 2019 dagegen werde ohne Kreisumlag­e, dafür aber mit Schlüsselz­uweisungen von knapp sechs Millionen Euro eine Wende einleiten.

Die Investitio­nen habe man, bis auf die für das Baugebiet „Am Anger“und das Industrieg­ebiet „Am Auwald“, deutlich nach unten gefahren. Dies seien allerdings Investitio­nen, die sich kurzfristi­g refinanzie­rten und gleichzeit­ig auch die Sicherheit der Gemeinde darstellte­n, so Bühler.

Dafür wird Gundremmin­gen demnächst in etwas ganz anderes investiere­n: In eine E-Bike-Ladestatio­n und in eine Panoramali­ege. Beides soll beim Kulturzent­rum installier­t werden. Hintergrun­d ist, dass es dafür seitens der Regionalma­rketing Günzburg über das LeaderProj­ekt DonauTäler 2.0 eine Förderung gibt. Ziel ist dabei, die Infrastruk­tur an den Radwegen weiter auszubauen und noch attraktive­r zu gestalten. Der Gundremmin­ger Gemeindera­t sah darin nicht nur eine Aufwertung des Ortsmittel­punkts, sondern auch die vermehrte Nennung des Ortes in entspreche­nden Straßenkar­ten für Radfahrer infolge dieser Besonderhe­iten.

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