Als wäre nie etwas gewesen
Ichenhausen gelingt in Kaufbeuren ein Befreiungsschlag
Kaufbeuren Vor dem dritten Saisonspiel des SC Ichenhausen in der Landesliga Südwest hatte Trainer Oliver Unsöld sich schon über die Rückkehr von Routinier Stefan Strohhofer in die Startelf gefreut. Die junge Elf des SCI konnte schließlich nach acht Gegentoren in zwei Spielen ein wenig Erfahrung gut gebrauchen. Dass Strohhofer aktiv beim Verhindern weiterer Gegentreffer mithelfen würde, dürfte die rund 100 Zuschauer im Kaufbeurer Parkstadion dann doch überrascht haben. Denn Strohhofer ersetzte den rotgesperrten Waldemar Schaab in der Innenverteidigung, eine Position, die der 31-Jährige früher bereits gespielt hatte. Und das funktionierte hervorragend. Denn beim 4:0 (2:0)-Auswärtssieg hielt der SCI nicht nur die Null, sondern zauberte auch in der Offensive.
Dem SCI gelang dieses Mal ein Auftakt nach Maß. Vielleicht hatte man sich das ein wenig beim FC Garmisch-Partenkirchen abgeschaut. Der hatte bekanntlich bei seinem Gastspiel im Hindenburgpark zu Beginn seinen Gegner durch aggressives Angriffsspiel überrumpelt und war früh in Führung gegangen. So hielten es die Ichenhauser jetzt auch in Kaufbeuren. Die Königsblauen ließen den Ball laufen, über Stefan Strohhofer und Marco Schlittmeier kam der Ball zu Denis Nickel, der sicher aus zehn Metern zur 1:0-Führung vollendete. Und es ging so weiter. Aushilfsinnenverteidiger Strohhofer scheiterte nach Freistoß von Marco Boyer knapp per Kopf (15.).
Das 2:0 für den SCI fiel dann zehn Minuten später. Ichenhausen war wieder im Vorwärtsgang und erzwang einen Ballverlust in der Kaufbeurer Abwehr. Dann ging es schnell. Kilian Kustermann legte auf Riederle ab und der verwandelte aus acht Metern (25.). Mit der Führung im Rücken zog sich Ichenhausen ein wenig zurück und die Gastgeber wurden stärker. Doch in dieser Phase konnten sich die Königsblauen auf ihren Schlussmann verlassen. Erst wehrte Keeper Liridon Rrecaj per Fuß einen Ball von Kaufbeurens Torjäger Stefan Meisel ab, der frei vor seinem Kasten auftauchte (30.). Kurz vor der Pause klärte Rrecaj dann einen Schuss aus 23 Metern von Kevin Kümmerle mit der Faust und machte so die 2:0-Pausenführung klar.
Insgesamt zeigte sich die Ichenhauser Elf deutlich verbessert, wirkte ballsicherer als gegen Garmisch. Das Selbstbewusstsein war jetzt da und Ichenhausen machte nach Wiederanpfiff weiter wie bisher. Ein schneller Einwurf von Janick Reitz auf Nickel, der nagelte die Kugel aus spitzem Winkel ins Kreuzeck – 3:0. Kaufbeuren fand nie ins Spiel, die Abwehr um Aushilfsinnenverteidiger Stefan Strohhofer stand sicher. Die einzige Chance für die Gastgeber hatte wiederum Meisel, dessen Schlenzer aber knapp am Pfosten vorbeistrich (68.). Kilian Kustermann setzte den Schlusspunkt, als er einen Abwehrfehler der SpVgg nutzte und aus sechs Metern ins leere Tor schoss (80.). Beinahe hätte Riederle nach Flanke von Reitz sogar noch das fünfte Tor gemacht, doch sein Schuss ging an den Pfosten (85.).
So blieb es beim 4:0, das dem SCI Mut für die kommenden Aufgaben machen dürfte. Am kommenden Wochenende ist TuS Geretsried zu Gast und am 1. August kommt es zum Derby beim noch sieglosen FC Gundelfingen. Spielen die Königsblauen hier wie gegen Kaufbeuren, dürften weitere Punkte drin sein für die Truppe von Oliver Unsöld.
SC Ichenhausen Rrecaj, Ocker, Schlitt meier, Boyer (89. Bogdan), Strohhofer, Ni ckel (90. Staron), Beckmann, Heckelmüller (86. Lohr), Riederle, Kustermann, Reitz Schiedsrichter Georg Everwand (Göttin gen)
Zuschauer 100