Ungeliebte Altgeräte
Seit zwei Jahren müssen Händler Elektroschrott zurücknehmen. Machen alle mit?
Berlin Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert, dass die Rückgabe alter Elektrogeräte auch zwei Jahre nach Einführung der Annahmepflicht für Händler noch nicht überall funktioniert. Das hätten Tests in 52 Filialen großer Handelsketten gezeigt. Bei einem Drittel hätten Testbesucher Altgeräte nicht oder erst nach mehrmaligem Beharren abgeben können. In vielen Fällen hätten fehlende oder falsche Informationen die Rückgabe erschwert.
Seit dem 24. Juli 2016 können Verbraucher alte Elektrogeräte kostenlos bei Händlern zurückgeben, die Elektrogeräte auf einer Fläche von mindestens 400 Quadratmetern verkaufen. Bei Onlinehändlern gilt die Versand- und Lagerfläche. Viele Händler würden die gesetzlichen Regeln „boykottieren“und so die gesetzlichen Sammelquoten unterlaufen, kritisierte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Stattdessen landen wert- und schadstoffhaltige Elektrogeräte im Restmüll, in der Umwelt oder sie werden im schlimmsten Fall ins Ausland exportiert“. So hätten die Tester in einigen Filialen keine schriftlichen Informationen zur Rückgabepraxis gefunden. Anderswo sagten Mitarbeiter, dass Energiesparlampen im Hausmüll entsorgt werden könnten. Wieder andere sagten, dass Altgeräte nur zurückgegeben werden könnten, wenn Neugeräte gekauft würden. Weitere verlangten bei Lieferung eines Neugeräts unzulässigerweise Gebühren für die Mitnahme des Altgeräts.
Positivbeispiele für reibungslose Rücknahme durch geschulte Mitarbeiter seien die Baumärkte Toom und Obi. Bei Bauhaus, Ikea, Möbel Höffner, Conrad, Globus, Real, Medimax, Toom und Hornbach werde zudem separat auf die Abgabe von alten Energiesparlampen und LEDLampen hingewiesen. Das ist laut DUH wichtig, da viele nicht wissen, dass es sich dabei ebenfalls um Elektroaltgeräte handelt.