100 Meter Akten von Theo Waigel
Der Politiker übergibt seine Unterlagen an Hanns-Seidel-Stiftung
Oberrohr Theo Waigel, der frühere CSU-Vorsitzende und langjährige Bundesfinanzminister hat sich entschieden, seine privaten Unterlagen an das Archiv für Christlich-Soziale Politik (ACSP) der Hanns-SeidelStiftung zu übergeben, wo er seit 1983 Mitglied ist und seit 1989 auch dem Vorstand angehört. Mit der Übergabe an das Archiv werden für die spätere Forschung Möglichkeiten eröffnet, Leben und Wirken des Politikers und Staatsmannes Waigel ebenso nachzuvollziehen wie die Entstehung wichtiger politischer Entscheidungen, wie es in einer Pressemitteilung der Hanns-SeidelStiftung heißt.
Der Vorlass – die vorzeitige Abgabe eines Nachlasses – wurde laut dem Schreiben in Waigels schwäbischem Heimatort Oberrohr von Mitarbeitern des Archivs in Empfang genommen und mit einer Spedition nach München gebracht.
Dort wird er nun archivarisch bearbeitet. Bereits nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag waren knapp 60 laufende Meter Unterlagen aus seinem Büro in der CSULandesgruppe an das ACSP abgegeben worden. Auch die Aktenüberlieferung aus dem Büro des CSUParteivorsitzenden, die ebenfalls einen Umfang von 60 laufenden Metern hat, befindet sich dort seit seinem Ausscheiden aus diesem Amt.
„Wir freuen uns sehr, dass sich Theo Waigel für das Archiv der Hanns-Seidel-Stiftung entschieden hat, um sein politisches Erbe der Nachwelt zu erhalten“, wird die Leiterin des ACSP, Renate Höpfinger, in der Meldung zitiert. „Die Akten sehe ich bei der Hanns-Seidel-Stiftung in guten Händen. Sie sollen erschlossen werden und für zeitgeschichtliche Forschungen zugänglich sein“, erklärte Theo Waigel beim Abtransport der Akten, die aneinandergereiht etwa 100 Meter Länge messen.
Die Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Ursula Männle, sagte: „Der geeignete und natürliche Ort für die Vor- und Nachlässe von CSU-Politikern ist die Hanns-Seidel-Stiftung. Theo Waigel als CSUMann an der Seite von Helmut Kohl, als maßgeblicher Mitgestalter der Deutschen Einheit, als Architekt des Euro, hat richtungsweisende Entscheidungen für Deutschland und Europa mit auf den Weg gebracht.“
Männle führte weiter aus: „Seine Unterlagen sind deswegen schon von herausragender Bedeutung für unser Archiv. Dass damit ein weiterer politischer Schatz seine Heimat bei uns findet, macht uns besonders stolz.“Mehr als 160 Politikernachlässe haben ihre Heimat im ACSP – darunter auch der von Franz Josef Strauß, Wolfgang Bötsch, Alfons Goppel und Hanns Seidel.
Das ACSP verfügt auch über eine Informations- und Wissensdatenbank und eine politisch-historische Fachbibliothek.