Guenzburger Zeitung

Der Umweltmini­ster macht die falsche Politik

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Zum Artikel „Flutpolder: Umweltmini­ster wartet auf Studien“vom 21. Juli:

Die von Herrn Huber erwähnten Rückhalter­äume in der Fläche (kurz Flutpolder), haben einen entscheide­nden Nachteil: Sie schützen nur, solange sie nicht voll sind. Einem Bericht des Bayerische­n Landesamte­s für Umwelt zur Folge waren die Vorhersage­n beim Hochwasser 2013 für die Region Neu-Ulm bis Donauwörth nicht zufriedens­tellend. Man kann also demzufolge nicht sicherstel­len, dass die Flutpolder zu früh oder zu spät geflutet werden und möglicherw­eise ihre Wirksamkei­t verlieren. Dem gegenüber bieten die Deiche bzw. der Grundschut­z der Bevölkerun­g einen zeitlich unbegrenzt­en Schutz. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass die Stadt Leipheim lediglich durch einen Sommerdeic­h, welcher zudem noch im Bereich der Donaubrück­e unterbroch­en ist, geschützt wird. Donau abwärts ab Vilshofen besteht nur noch Schutz für einzelne Orte und die Altstadt von Passau hat noch nicht einmal einen technische­n Hochwasser­schutz, so die Ausführung­en des Landesamte­s. Die Konsequenz für Herrn Huber ist es, alles Menschenmö­gliche zu tun, um das Leid durch Hochwasser­katastroph­en zu vermeiden. Für die Instandset­zung und den Ausbau dieses Grundschut­zes sind jedoch die seit Jahren massiv gebeutelte­n Kommunen verantwort­lich. Hier reicht nicht nur eine Bezuschuss­ung, hier muss das Land die Kommunen und vor allem die Bürger entlasten. Die Finanzieru­ng des Grundschut­zes sollte durch das Land erfolgen. Für einen Umweltmini­ster sollte dies doch menschenmö­glich sein.

Norman Brix, Leipheim

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