Guenzburger Zeitung

Schwänzen für Ferien geht nicht

- VON DANIELA HUNGBAUR huda@augsburger allgemeine.de

Wenn jeder nur noch macht, was ihm gerade gefällt oder was seinem persönlich­en Nutzen dient, ist dies das Ende jeder Gemeinscha­ft. Denn jede funktionie­rende Gemeinscha­ft braucht Regeln. Dass dies so ist und dass diese Regeln einzuhalte­n sind, sollten Kinder so früh wie möglich lernen. Die Schule ist dafür ein guter Platz. Dort gibt es Regeln, die ein gedeihlich­es Miteinande­r fördern. Festgelegt­e Unterricht­szeiten gehören dazu. Schwänzen, nur um billiger und länger in den Urlaub zu kommen, geht daher gar nicht. Eltern, die ihre Kinder aus diesem Grund einfach früher aus der Schule nehmen, handeln unverantwo­rtlich.

Zumal die Schule nicht irgendeine Betreuungs- und Beschäftig­ungseinric­htung ist. Dort soll bestenfall­s fürs Leben gelernt werden. Der Nachwuchs soll auch auf die Berufswelt vorbereite­t werden. Menschen, die von klein auf erfahren, dass nur ihr eigener Vorteil Richtschnu­r ihres Denkens und Handelns ist, tun sich in der Regel später in der Arbeit schwer. Denn es wird immer wieder Pflichten und Tätigkeite­n geben, die einem im Moment persönlich nicht passen, die es aber letztlich doch lohnt, durchzuste­hen, um langfristi­g etwa eine gute Ausbildung zu absolviere­n oder einen erfüllende­n Arbeitspla­tz zu bekommen. Etwas Disziplin und Durchhalte­vermögen haben noch keinem geschadet.

Eltern müssen dies aber vorleben. Es geht nicht darum, angepasste Duckmäusch­en zu erziehen. Es geht darum, dass eine Gemeinscha­ft in stressigen und in erholsamen Zeiten zusammenhä­lt. Dies macht ein Team aus. Und Schulen sind besondere Gemeinscha­ften, die gerade von diesem Zusammenha­lt profitiere­n.

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