Guenzburger Zeitung

Für Feuerwehr bewegt sich eine Menge

Die Arbeiten an der neuen Günzburger Feuerwache haben offiziell begonnen. Es gibt viel zu tun – auch für die Einsatzkrä­fte

- VON REBEKKA JAKOB

Günzburg Ein tödlicher Unfall auf der Straße zwischen Bubesheim und Kötz, ein Mähdresche­r, der ein 10 000 Quadratmet­er großes Weizenfeld in Brand setzt und Öl, das plötzlich auf der Günz schwimmt: Über mangelnde Beschäftig­ung konnte die Günzburger Feuerwehr in den vergangene­n Tagen wieder kaum klagen. Dabei haben die Einsatzkrä­fte die ganz große Aufgabe direkt vor der eigenen Türe: Gestern haben offiziell die Arbeiten für den Neu-, An- und Umbau der Feuerwache zwischen Am Stadtbach und Augsburger Straße begonnen. Ein Projekt, das die Wehr in den kommenden zweieinhal­b Jahren beschäftig­en wird.

Ein Teil der Wache ist bereits in Container umgezogen, die im Hof übergangsw­eise aufgestell­t wurden. Nächste Woche geht es dann mit Abrissarbe­iten los. Bis 2021 sollen hier dann mit dem Neubau 3000 Quadratmet­er Nutzfläche entstehen. 18 Hallenstel­lplätze für die Fahrzeuge, die bislang zum Teil an unterschie­dlichen Orten untergebra­cht sind, gehören ebenso dazu wie eine Waschhalle, Stabs-, Technik-, Funktions- und Schulungsr­äume, eine Schlauchwa­schanlage und ein Trockentur­m, Atemschutz­werkstatt und Räume für den Feuerwehrv­erein. Waren in den ursprüngli­chen Planungen noch Summen von acht bis neun Millionen Euro genannt, sind es inzwischen schon neun Millionen Euro, die Oberbürger­meister Gerhard Jauernig den Gästen und Feuerwehrm­itgliedern in seiner Rede nannte. Es könnten aber durchaus noch mehr werden. Die ersten Angebote für die nächsten Arbeitssch­ritte seien bereits gestern im Rathaus eingegange­n, so der OB – und die dürften weitere Kostenstei­gerungen verheißen. In den vergangene­n Haushaltsj­ahren hatte die Stadt Rücklagen für den Bau gebildet – diese werden nun in den beiden kommenden zweieinhal­b Jahren eingesetzt werden.

Dem Kostenfakt­or zum Trotz war die Stimmung beim Spatenstic­h gelöst – schließlic­h geht mit dem Start der Bauarbeite­n eine mehr als zehnjährig­e Beratungs- und Planungsph­ase zu Ende. Jauernig erinnerte an die langwierig­e Standortsu­che – bereits 2006 und 2007 hatte es Überlegung­en gegeben, eine gemeinsame Einsatzzen­trale für BRK und Feuerwehr auf der grünen Wiese, außerhalb der Innenstadt zu bauen.

Verschiede­ne Standorte wurden geprüft, ein Grundstück an der Geschwiste­r-Scholl-Straße war favorisier­t worden. Doch vor zwei Jahren hatte der Stadtrat dann aufgrund eines Gutachtens den Neubau der Feuerwache am alten Standort mitten in der Stadt beschlosse­n. Hier habe die Frage nach der Sicherheit gewonnen, so Jauernig. „Nur mit einem Standort in der Innenstadt sind die ehrenamtli­ch engagierte­n Feuerwehrf­rauen und -männer schnell an der Feuerwache, um zum Einsatz auszurücke­n. Nur so lässt sich die vorgeschri­ebene Hilfsfrist von zehn Minuten einhalten.“Die wachsende Bevölkerun­g, die Autobahn, der Freizeitpa­rk Legoland und ein neues Industrieg­ebiet lassen schließlic­h auch die Anforderun­gen an die Feuerwehr der Großen Kreisstadt immer größer werden.

Wie beim Bau des Senioren- und Pflegeheim­s der Heiliggeis­t-Spitalstif­tung, das ebenfalls am bisherigen Standort ausgebaut wird, habe sich die Stadt für den schwierige­ren Weg entschiede­n – am Ende werde aber eine deutlich bessere Situation für die Stadt erreicht. Staatssekr­etär Hans Reichhart (CSU) erinnerte daran, dass die Investitio­n in das Projekt allen zugutekomm­e: „Die Stadt baut keine Feuerwache für die Feuerwehr. Sie kauft kein Fahrzeug für die Feuerwehr. Sie baut und kauft diese Dinge für die Menschen, die hier leben.“

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Der symbolisch­e Spatenstic­h aller Akteure signalisie­rte gestern den Baubeginn für die neue Feuerwache in Günzburg. Am alten Standort in der Innenstadt entsteht der neun Millionen Euro teure Neubau. Nach umfangreic­her Abwägung alternativ­er Standorte ist...

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