Eigengewächse und ein Bundesligaprofi
Der neue Trainer Sven Müller über den Jettinger Weg für die Kreisliga-Runde
Jettingen Der VfR Jettingen startet am Samstag beim ambitionierten Aufsteiger SpVgg Wiesenbach in seine vierte Spielzeit als FußballKreisligist. Dabei ist für die Jettinger manches neu – und doch soll vieles beim Alten bleiben.
Vor allem gilt das natürlich für die sportliche Qualität, gepaart mit Erfolg – schließlich schloss der VfR die zurückliegende Saison zum zweiten Mal nacheinander auf Platz fünf ab. Dabei soll es auch nach dem Ende der Trainer-Ära Walter Zachwey bleiben. Als Garant dafür wird in der neuen Saison ein Mann am Trainer-Ruder stehen, der mit insgesamt 100 Erstliga-Einsätzen fußballerische Fachkompetenz vom Feinsten an der Mindel serviert. Sven Müller, Bundesligaspieler für den VfL Wolfsburg und den 1. FC Nürnberg, steht ab dieser Spielrunde auf der Kommandobrücke des VfR-Dampfers. Der 38-Jährige ist im Verein kein Unbekannter, trainierte er doch in den vergangenen drei Jahren mehr als erfolgreich die A-Jugend des VfR und kennt damit den Kader und dessen Qualitäten mehr als gut.
Überhaupt ist Müller vom Gesamtkonzept beim VfR überzeugt. Junge Spieler aus dem allernächsten Umkreis von Jettingen in die Mannschaft zu integrieren und mit ihnen Erfolg zu haben sieht der gebürtige Burgauer als erste Aufgaben. Damit ist er der Tradition der vergangenen Jahre, als Trainer Walter Zachwey und Abteilungsleiter Christoph Hoss stets verstärkt auf den eigenen Nachwuchs gesetzt hatten, treu geblieben.
Denn gerade auf die eigene Talentschmiede legt man beim VfR jede Menge Wert. So werden laut Hoss auch dieses Jahr wieder mehr als 150 Jugendliche mit gut und gerne 20 Betreuern und Trainern dafür Sorge tragen, dass den Mitgliedern um die Zukunft des VfR nicht bange sein muss. Darüber hinaus hat man mit Josef „Seppi“Forstner erstmalig einen sportlichen Leiter installiert, der als Bindeglied zwischen der ersten und der ebenfalls sehr erfolgreichen zweiten Mannschaft, den Nachwuchsteams und der Vereinsführung zu sehen ist.
Und eben für dieses Konzept scheint Sven Müller der absolut richtige Mann, speziell mit seinem guten Draht zur Jugendarbeit. „Die Jungs sollen Spaß am Kicken haben“, lautete seine eigene Zielsetzung für die Mannschaft. „Ich möchte genau da weitermachen, wo Walter Zachwey aufgehört hat“, sagt der bis in die Haarspitzen motivierte Trainer.
Allerdings weiß er auch, dass diese Saison eine extrem harte werden wird. „Die Liga ist so ausgeglichen wie schon seit Jahren nicht mehr, mit vielen ambitionierten Mannschaften. Da wird es für mein Team nicht einfach“, sagt der Coach. Und antwortet auf die Frage nach dem Saisonverlauf dennoch zuversichtlich: „Wir haben die Qualität, Punkte zu sammeln und wir werden mit Sicherheit den ein oder anderen Großen mehr ärgern, als ihm lieb sein wird.“
In der Breite sehr gut aufgestellt, mit 22 Jahren Durchschnittsalter eine junge Truppe zur Hand, dazu einen Trainer, der seine Vorstellungen vorlebt und ein Umfeld, in dem mit Ruhe und Sachverstand zu Werke gegangen wird – für den VfR kann die Spielrunde in der FußballKreisliga West beginnen.