Was der Wallfahrtsdirektor von Söder fordern soll
SPD kritisiert Besuch des Ministerpräsidenten weiterhin als Wahlkampfmanöver. Und sie macht Vorschläge
Maria Vesperbild Der geplante Kurzbesuch des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder im Wallfahrtsort Maria Vesperbild bleibt ein Politikum. Die SPD im Landkreis Günzburg hat nun einen offenen Brief an Wallfahrtsdirektor Erwin Reichart geschrieben, der sich nach eigenen Worten über jeden Politiker freue, der sich offen zum christlichen Glauben bekenne. „Alle Roten“, die dies tun wollten, hat er eine Woche nach dem Zwischenstopp Söders am 15. August (Mariä Himmelfahrt) zur großen Lichterprozession eingeladen.
Auf diese Einladung gehen der SPD-Kreisvorsitzende Achim Fißl und Tobias Auinger, Burgauer Stadtrat und Direktkandidat der SPD für die Landtagswahl, zunächst nicht ein. Sie bleiben bei ihrer Kritik: „Allein schon der Termin und die Art und Weise, wie der Auftritt von Markus Söder am 8. August in Maria Vesperbild zelebriert und verkauft wird, zeigt, dass es sich um ein billiges Wahlkampfmanöver handelt und um nichts anderes.“
Reichart könne diesen Eindruck allerdings korrigieren, wenn er Söders Auftritt in Maria Vesperbild nützten würde, „von diesem zu fordern, dass er seinen sogenanten ,Kreuzerlass’ zurücknimmt“. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, habe in diesem Zusammenhang zu Recht festgestellt: „Wenn das Kreuz nur als kulturelles Symbol gesehen wird, hat man es nicht verstanden.“Und weiter: „Dann würde das Kreuz im Namen des Staates enteignet.“
Die sozialdemokratischen Urheber des offenen Briefs richten noch einen Vorschlag an den Kirchenmann: Es würde der Glaubwürdigkeit dienen, schreiben die Beiden, „wenn Sie anlässlich des Besuches des Ministerpräsidenten in Ihrem Wallfahrtsort, ebenfalls in Übereinstimmung mit dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, vor einem weiteren politischen Rechtsruck von Söder und seiner sich christlich nennenden Partei
Die Flüchtlingspolitik, Papst Franziskus und die CSU
warnen und mehr Empathie für Flüchtlinge einfordern würden“.
Der Wallfahrtsdirektor solle außerdem deutlich machen, dass die Politik der Staatsregierung und der CSU mit dem was Papst Franziskus aus christlicher Sicht zu den Themen Globalisierung und Flüchtlinge einfordert, „nichts aber auch gar nichts zu tun hat“. Geschehe das alles, „werden Sie uns bald in Maria Vesperbild begrüßen können“, so Fißl und Auinger.