Wie arbeitet man bei der Feuerwehr?
24 Stunden lang probieren Jugendliche aus Reisensburg selbst aus, wie ein Tag bei der Berufsfeuerwehr sein kann
Reisensburg Für einen Tag Berufsfeuerwehrmann sein – dieser Wunsch ging für die Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Reisensburg in Erfüllung. Das Jugendwartteam Daniel Engenhardt, Timo Stelzle und Nico Zacher hatten diesen Tag zusammen mit Thomas Burghart organisiert, der bei den fiktiven Einsätzen als Einsatzleiter vom Dienst fungierte.
Nachdem die Wache besetzt wurde, gab es die erste Theoriestunde „Taktisches Vorgehen bei Verkehrsunfällen“. Kurz darauf klingelte das Telefon und ein Anrufer meldete einen Verkehrsunfall. Ein Auto sei mit einem unbesetzten Fahrzeug kollidiert, der Fahrer bewusstlos. Die Jugendlichen mussten die Verkehrsabsicherung erstellen, die verletzte Person versorgen, und den Brandschutz sicherstellen. Nach diesem Einsatz ging es zurück zur Wache zur Nachbesprechung, und zur Herstellung der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge.
Nach einer Theorieeinheit dann erneuter Einsatz: Ein landwirtschaftliches Objekt am Langen Seeweg stehe im Vollbrand. Hier waren die Jugendlichen stark gefordert, mittels Tragkraftspritze musste das Wasser aus einem Bach gefordert werden, und der Löschangriff gestartet. Dies erfolgte sehr ordentlich, sodass der Einsatzleiter und die Jugendwarte nur kleine Verbesserungen anregen mussten. Nach dem Einsatz hieß es „Freizeit“. Aber das Einsatztelefon meinte es nicht gut, eine aufgeregte Anruferin machte unklare Angaben zu einem Unfall beim Flugplatz. Ein Geschwisterpaar sei vermutlich auf Grund zu hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen und mit dem Wagen gegen ein Fahrsilo geprallt. Der Fahrer war bewusstlos im Fahrzeug die Beifahrerin stand unter Schock und blockierte die Erstmaßnahmen. Auch hier haben die Jugendlichen professionell gehandelt: Der Gruppenführer stellte einen Feuerwehrmann ab, um die Angehörige zu betreuen, und der Rest der Mannschaft erledigte die Verkehrsabsicherung, stellte den Brandschutz sicher, und rettete die verletzte Person.
Nach diesem Einsatz lud die Kinderfeuerwehr zum Grillen beim Landjugendheim ein. Gegen 21 Uhr hieß es erneut Ausrücken, zum Einsatzklassiker der Feuerwehren: „Plüsch-Katze auf Baum“. Mittels Steckleiter sollte die Katze gerettet werden, doch beim Anlegen dieser entschied sich das Tier zur Flucht vom Baum, und der Einsatz war beendet.
Unter dem Motto hell sehen auch im Dunkeln ging es zum nächsten Einsatz. Im Bereich des Donaurieds wurden zwei Personen vermisst. Zuletzt gesehen worden seien diese gegen 22 Uhr an einem Maisfeld. Das betreffende Feld und die Umgebung wurden mittels Flutlicht ausgeleuchtet und abgesucht. Nach etwa 60 Minuten wurden beide Personen wohlauf, auf einem Jägerstand gefunden. Nach diesem Einsatz ging es in die verdiente Nachtruhe.
Nach dem Aufstehen erwarteten alle sehnsüchtig das Frühstück, aber ohne Fleiß kein Preis: Ein Anrufer teilte mit, dass bei der Günzburger Steigtechnik die Brandmeldeanlage ausgelöst habe. Empfangen wurden die Jugendlichen vom Einsatzleiter und Stadtbrandmeister Achim Senser, der sich bereit erklärte, das genaue Vorgehen bei einer ausgelösten Brandmeldeanlage zu erklären. Nach Erkundung der Lage konnte ein mutwillig ausgelöster Melder festgestellt werden, und die Anlage wurde zurückgestellt.
Beim gemeinsamen Frühstück ließ das Team das Wochenende nochmal Revue passieren. Nachdem alle zusammen das Gerätehaus und die Fahrzeuge wieder auf Vordermann gebracht haben, war der Berufsfeuerwehrtag beendet.
» Weitere Infos zur Feuerwehr Reisensburg www.ff reisensburg.de