Der neue Kapitän in ungewohnter Wohlfühl Rolle
Ichenhausens Stefan Strohhofer hat das Spielgeschehen diesmal vor sich
Ichenhausen Der Strafraum ist sein Zuhause auf dem Fußballplatz – normalerweise bewegt sich Stefan Strohhofer allerdings in der Abteilung Toreschießen. Nur weil der Landesligist SC Ichenhausen derzeit knapp an Abwehrspielern ist, gibt der neue Kapitän plötzlich den Innenverteidiger. Das gelang dem 31-Jährigen zuletzt so gut, dass er im Heimspiel gegen TuS Geretsried erneut den Abwehrchef spielt.
Es ist nicht die einzige überraschende Personalie in Sachen Königsblau. Wenn der Ball am Samstag ab 16 Uhr rollt im Hindenburgpark, wird auch ein neues und dennoch bestens bekanntes Gesicht auf der Trainerbank auftauchen. Stefan Selig, langjähriger Fixpunkt in den Fußballteams von TSG Thannhausen und SC Ichenhausen, wird die Mannschaft in den kommenden Tagen betreuen. Der Grund: Trainer Oliver Unsöld befindet sich im Urlaub – eine kurze Auszeit, die mit Sportleiter Rudi Schiller lange im Vorfeld abgesprochen war.
Der Gast bringt trotz seiner bislang mageren Ausbeute eine richtig starke Mannschaft nach Schwaben mit. Die Geretsrieder dürfe man auf keinen Fall an dem mickrigen Punkt messen, den sie geholt haben, betont der SCI-Funktionär. „Die sehen wir auf jeden Fall vorne mit drin“, unterstreicht er.
Ein Lösungsansatz gegen die bekannt starken Spitzen der Gäste ist der Kniff mit dem Angreifer als Innenverteidiger. „Das hat sich gut bewährt“, sagt Schiller im Rückblick auf den tollen Sieg in Kaufbeuren. Dort spielte Strohhofer anstelle des gesperrten Waldemar Schaab zum ersten Mal im Abwehrzentrum und machte seine Sache richtig gut. Für Schiller eine Frage von Qualität, aber auch ein Effekt der Beförderung zum Kapitän: „Den Strohi kannst du überall brauchen, weil er ein toller Typ und ein toller Kicker ist. Die Spielführerbinde tut ihm zusätzlich sehr gut.“
Der Gelobte selbst fühlt sich augenscheinlich wohl in seiner neuen Rolle. Obwohl: So richtig neu ist sie gar nicht für ihn. „Ich habe das in Landsberg in der Bayernliga schon mal gespielt, als Not am Mann war. Und das hat auch ganz gut geklappt“, berichtet der Fußballer. Vor allem, weil ihn seine unmittelbare Umgebung auf dem Platz großartig unterstützt habe. „Unsere Verteidiger und Sechser haben einen super Job gemacht, wir haben viel geredet.“
Ob das jetzt eine Bewerbung für eine Zukunft als Abwehrspieler ist? Strohhofer überlegt kurz, ehe er abwinkt und sagt: „Als Kapitän wollte ich Verantwortung übernehmen, und das kann man von hinten eigentlich besser. Aber ich sehe mich jetzt nicht als Innenverteidiger. Wir haben im Kader genügend Spieler, die das machen können.“
Wer letztlich wo spielt, sei ohnehin nicht wirklich entscheidend. Als viel wichtiger beurteilt Strohhofer, dass die jungen Spieler durch den jüngsten Erfolg gelernt haben, dass sie mithalten können in der Landesliga. „Jetzt können wir die nächsten Aufgaben zuversichtlich angehen.“