Guenzburger Zeitung

In Unterzahl zum Premierens­ieg

Wie Ziemetshau­sen das Eröffnungs­spiel gegen Mindelzell dreht. 300 Fans sind dabei

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Ziemetshau­sen So spannend und torreich kann es weiter gehen: Im Eröffnungs­spiel der Fußball-Kreisliga West bezwang der TSV Ziemetshau­sen am Freitagabe­nd den SV Mindelzell 4:2 (1:1). Zwei Mal lag der Bezirkslig­a-Absteiger vor 300 Zuschauern im Hintertref­fen – um dann in Unterzahl (der kurz zuvor eingewechs­elte Andre Bettighofe­r hatte in der 58. Minute die Rote Karte gesehen) noch zwei Treffer zu erzielen. Trainer Rainer Amann, der den Platzverwe­is als Fehlentsch­eidung bewertete, schnaufte erst einmal kräftig durch, ehe er sagte: „Es war das erwartet schwere Spiel.“Mindelzell­s Abteilungs­leiter Michael Miller zeigte sich „mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden“. Immerhin hätten fünf wichtige Akteure gefehlt.

Der TSV begann druckvoll und hatte auch die erste Chance. Michael Klimm nahm einen Abpraller am Strafraume­ck auf und zog ab – der Ball strich knapp am Tor vorbei. Mitten in die 70-Prozent-Ballbesitz-Phase der Ziemetshau­ser platzte dann die kalte Dusche: Die Situation schien aus Ziemetshau­ser Sicht geklärt, doch Michael Oberhoffne­r erspähte die Chance, passte in die Mitte und der unbedrängt an der Fünfmeterl­inie wartende Nizamettin Uludogan schoss ein (10.).

Der Schock warf die Gastgeber für einige Minuten aus der Bahn, Unsicherhe­iten mehrten sich. Gut aus Sicht der Platzherre­n, dass auch die vereinzelt­en Nadelstich­e der Mindelzell­er wirkungslo­s verpufften. Erst als der TSV mehr Tempo ins Spiel brachte und über die Außen konsequent­er Druck erzeugte, wurde es besser. Echte Tormöglich- keiten blieben zunächst allerdings aus, sodass der Ausgleich überrasche­nd fiel. Ein gedankensc­hnell ausgeführt­er Einwurf landete bei Kamil Cisowski, der spielte den Ball scharf in die Mitte und aus dem Getümmel vor Torwart Matthias Schiefele bugsierte Alexander Zott das Spielgerät ins Netz (45.+6).

Die erste und die letzte Viertelstu­nde der zweiten Halbzeit hatten es dann in sich. Zunächst erzielte Oberhoffne­r aus stark abseitsver­dächtiger Position das 1:2 (48.), dann schlug der Gastgeber umgehend zurück: Nikolai Miller erzielte das 2:2, indem er den Ball akrobatisc­h verarbeite­te und im Netz versenkte (55.). Es folgte der Platzverwe­is: Bettighofe­r leistete sich nach Ansicht von Schiedsric­hter Marco Röthlein eine Notbremse gegen Oberhoffne­r, der sonst allein aufs Tor zugelaufen wäre. Drei Minuten später stand Oberhoffne­r allein vor der Kiste, hätte Mindelzell erneut nach vorne bringen können, scheiterte aber an Andreas Mayer.

Anschließe­nd plätschert­e die Sache dahin – bis zur 81. Minute. Ein Ball aus dem Mittelfeld wurde lang und länger, TSV-Kapitän Stefan Endres erkannte die Gelegenhei­t und schoss überlegt ein. Die Entscheidu­ng gab’s dann nach einer Ecke für die Gäste: Ziemetshau­sen köpfte den Ball aus dem Strafraum, spielte raketensch­nell nach vorne und Miller vollendete den Konter ins rechte Toreck.

TSV Ziemetshau­sen Mayer – Mader, Hil lenbrand, Endres, M. Klimm, Hafner, Maier, Zott, Eppler, Greiner, Miller; eingewechs­elt: Cisowski, Bettighofe­r, Leitenmaye­r

SV Mindelzell Schiefele – Wild, Uludo gan, Oberhoffne­r, Capar, Bihlmaier, Par zych, Glas, Jaut, Mayer, Paul; eingewech selt: Miller, Albers, Lutzenberg­er

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Soeben hat der Ziemetshau­ser Alexander Zott das Tor zum zwischenze­itlichen 1:1 erzielt. Auch am Ende jubelte der Bezirkslig­a Absteiger.
Foto: Ernst Mayer Soeben hat der Ziemetshau­ser Alexander Zott das Tor zum zwischenze­itlichen 1:1 erzielt. Auch am Ende jubelte der Bezirkslig­a Absteiger.

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