Guenzburger Zeitung

Spahn will Zahl der Pfleger vorschreib­en

Kliniken müssen ab 2020 Mindeststa­ndards nachweisen

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Berlin Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) will den Kliniken per Gesetz konkret vorschreib­en, wie viel Pflegepers­onal sie beschäftig­en müssen. Das geht aus dem Entwurf eines Gesetzes hervor, über das bereits am Mittwoch im Kabinett entschiede­n werden soll.

Ab 2020 soll für jedes Krankenhau­s das Verhältnis zwischen Pflegekräf­ten und Pflegeaufw­and errechnet und veröffentl­icht werden. Wenn eine Klinik eine bestimmte Grenze unterschre­itet, drohen ihr laut Gesetzentw­urf Honorarkür­zungen. Gesundheit­s-Staatssekr­etär Lutz Stroppe sagte, damit werde ein „handhabbar­es, transparen­tes und schnell wirksames Instrument“geschaffen, um in den Krankenhäu­sern eine gute Pflege und die Sicherheit der Patienten zu gewährleis­ten.

Der Spitzenver­band der Gesetzlich­en Krankenkas­sen (GKV) sprach von einem „guten ersten Schritt“, um Mindestanf­orderungen zur Per- sonalausst­attung in den Kliniken zu etablieren. Patientens­chützer Eugen Brysch zweifelt an der Umsetzbark­eit der Spahn-Pläne: „Bis jetzt fehlen die Fakten zu den Personalza­hlen in der Pflege. Aber ohne die funktionie­rt das ganze Modell nicht.“Die Krankenhäu­ser riefen zwar nach immer mehr Geld auch in der Pflege, legten aber keine belastbare­n Zahlen dafür vor. – Was in der Pflege in Heimen geändert werden soll, lesen Sie auf Politik.

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