Guenzburger Zeitung

Auf einen Stich mit der Wespe

- VON JOSEF KARG josef.karg@augsburger allgemeine.de

Haben Sie in diesem Jahr auch schon lästigen Besuch auf Terrasse oder Balkon gehabt? Ich meine, nicht von Tante Elsbeth, sondern von noch zudringlic­heren Zeitgenoss­en, den Wespen.

Kaum hat man es sich mit einem Stück Erdbeerkuc­hen, Grillfleis­ch oder seinem Bierseidl gemütlich gemacht, stürzen sich die gelbschwar­zen Kampfflieg­er wieder aus dem Nichts auf fast alles, was uns auch schmeckt.

Dabei kommt es in den kommenden Wochen zwangsläuf­ig zu einem Konflikt mit menschlich­en Interessen. Kein Wunder. Die Viecher halten ja sogar Altglas-Container und Bäckereien besetzt, als wären das Häuser in der Hamburger Hafenstraß­e.

Das Problem wurde, es ist noch nicht lange her, folgenderm­aßen gelöst: Mensch faltet Zeitung, schlägt zu, Insekt tot.

Heute heißt es aber: Obacht! Diese Form von Gewalt ist inzwischen gesetzlich verboten, stechen darf nur mehr die Wespe. Wespenklat­scher dagegen müssen mit einem hohen Bußgeld rechnen. Denn, so weiß jedes Kind, die Wespe ist ein nützliches Wesen, und da spielt es keine strafminde­rnde Rolle, dass sie leichter reizbar ist als, sagen wir, Horst Seehofer.

In Deutschlan­d werden für den Menschen nur zwei Arten von Wespen lästig: Die Deutsche und die Gemeine Wespe. Eine friedliebe­nde, gemütliche, bayerische Unterart – blau-weiß gestreift und auf Weißwürste und Weißbier spezialisi­ert – ist unbekannt. Doch auch die anderen baden gerne in Bier. Dabei ist in Bayern seit über 500 Jahren amtlich geklärt, was ins Bier rein darf und was nicht: Leider halten sich die Biester nicht dran.

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