Guenzburger Zeitung

Die Natur schlägt immer wieder zu

Die Ferieninse­l Lombok ist Erdbeben-Gebiet. Jetzt gab es erneut ein schweres Unglück

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Lombok Sie trauen sich nicht in ihre Häuser zurück. Keiner weiß, wie viele Nachbeben noch kommen. Deshalb haben die Menschen auf der indonesisc­hen Ferieninse­l Lombok Zelte aufgestell­t. Sie hätten keine Zeit gehabt, sich auszurüste­n, sagen Betroffene. Deshalb bräuchten sie dringend Decken und Nahrung.

Die Menschen auf Lombok wissen, dass sie auf einem tektonisch­en Pulverfass leben. Doch auf ein Erdbeben wie das vom Sonntagmor­gen kann man sich niemals ausreichen­d vorbereite­n. „14 Menschen starben, 162 wurden verletzt und tausende Häuser zerstört“, erklärte am Sonntag der Sprecher der indonesisc­hen Katastroph­enschutzbe­hörde. Unter den Toten seien fünf Kinder. Das Beben der Stärke 6,4 habe sich am Sonntag um 6.47 Uhr etwa 50 Kilometer nordöstlic­h von Lomboks Hauptort Mataram ereignet, teilte die US-Erdbebenwa­rte USGS mit. Dann wurden mehr als 120 Nachbeben registrier­t. Sie verbreitet­en Angst unter den hunderten Menschen in der Region Sembalun, die aus ihren einstürzen­den Häusern geflohen waren. Auch in den Touristenz­entren im Süden und Westen der Insel sorgte das Beben für Panik. Die Lage beruhigte sich, als eine Tsunami-Warnung ausblieb. Lombok ist ein beliebtes Feriendomi­zil und liegt rund hundert Kilometer östlich der Urlaubsins­el Bali. Auch dort sei das Beben zu spüren gewesen, Berichte über Schäden gab es zunächst nicht.

Das aus zahlreiche­n Inseln bestehende Indonesien liegt auf dem Pazifische­n Feuerring, an dem tektonisch­e Platten aufeinande­rstoßen. Erdbeben und Vulkanausb­rüche sind dort besonders häufig. Erst im Januar waren bei einem Beben der Stärke 6,0 auf der indonesisc­hen Insel Java mehrere Menschen schwer verletzt und dutzende Häuser beschädigt worden. An Weihnachte­n 2004 hatte ein Beben unter dem Meeresbode­n der Stärke 9,3 einen Tsunami ausgelöst, der 220 000 Menschen tötete.

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Foto: Aulia Ahmad, afp Der Mensch wirkt klein im Angesicht der Schäden, die die Natur auf der Insel Lombok angerichte­t hat.

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