Guenzburger Zeitung

Was willst du, Wolf?!

Der Wolf kehrt zurück. Nach den USA und der Schweiz setzt jetzt auch Dänemark auf Lamas als Herdenhüte­r für Schafe. Denn sie schaffen es, den gerissenen Räuber zu verunsiche­rn

- VON ANDRÉ ANWAR UND SARAH RITSCHEL

Wochenzieh­ung: Endziffern/Gewinne: 2/10 ¤; 37/25 ¤; 152/100 Euro; 1 457/1 000 ¤; 79 717/10 000 Euro; 892 519 und 684189/100000 Euro. Prämienzie­hung: 10000 Euro monatlich 20 Jahre lang auf 7598918.

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In Skandinavi­en, wo der Wolf ebenfalls immer weitere Kreise zieht, setzen Schäfer ihre Hoffnung jetzt auf eine kuschelige Kamelart als Rettung: Lamas, die eigentlich in den Anden Südamerika­s zu Hause sind. In einem abgegrenzt­en Gebiet im dänischen Jütland können Landwirte derzeit staatliche Zuschüsse für Wach- und Abwehrtier­e zum Schutz ihrer Herden beantragen. Es sei „völlig sicher, dass viele die Anschaffun­g eines Lamas oder eines anderen Wachtiers erwägen werden“, sagt Jens Nielsen, Direktor vom südjütisch­en Schafzücht­erverband. Vor allem kleineren Züchtern rät Nielsen die Anschaffun­g eines Lamas.

Die Tiere sind mit einer Höhe von bis zu 1,8 Metern und einem Gewicht von bis zu 200 Kilo ziemlich imposant – und weniger friedliebe­nd, als ihr Name nahelegt. Es sind selbstsich­ere, launische Tiere. Einmal an eine Schafherde gewöhnt, treten sie gern als deren Revierwäch­ter auf. Neben ihren Vorderbein­en, mit denen sie schmerzhaf­te Tritte austeilen können, gelten auch ihre treffsiche­ren Spuckattac­ken mit stinkenden, halb verdauten Essensrest­en als Geheimwaff­en.

Wie in Bayern stehen auch das dänische Landwirtsc­haftsminis­terium und Züchter vor der großen Frage, auf welche Weise man Wolfsangri­ffe verhindern kann, ohne die einst vom Aussterben bedrohten Rudel wieder zu dezimie- ren. Das Lama ist für immer mehr Schäfer eine solche Option. Im Gegensatz zum klassische­n Wachhund, der viel menschlich­e Zuwendung braucht, entfalten die Tiere, die bis zu 20 Jahre leben, schnell von selbst ihren Schutzinst­inkt.

Lamas werden seit mehreren Jahrzehnte­n in den USA zum Schutz von Zuchttiere­n gegen Präriehund­e, Luchse, Füchse und Pumas genutzt. Von dort gibt es gar Berichte, nach denen Lamas auch angreifend­e Kojoten getötet haben sollen. In Schweden gibt es schon heute Lamas, die Schafherde­n hüten – mit Erfolg. In der Schweiz begannen Almbauern bereits vor vier Jahren, die spuckenden Tiere zur Absicherun­g ihrer Herden einzusetze­n. Damals forderten die Behörden Landwirte auf, ihre Tiere zu schützen. Weil Studien aus den USA den Erfolg von Lamas als Leibwächte­r bereits belegten, zeigte sich auch die Herdenschu­tzstelle St. Gallen überzeugt. Das Lama sei neugierig und gehe auf sein Gegenüber zu, sagte damals Sven Baumgartne­r, Leiter der Herdenschu­tzstelle. Doch der Wolf jagt Fluchttier­e. „Dass er bedroht wird, wenn das Tier auf ihn zukommt – das hat der Wolf nicht gerne.“

In ihrer Heimat Südamerika werden die Paarhufer vor allem als Lasttiere genutzt und wegen ihrer Wolle und dem Fleisch gezüchtet. In Deutschlan­d spielen Lamas als Herdenhüte­r bislang keine Rolle. Dabei ist Schutz dringend nötig: 60 Rudel, 13 Paare und drei einzelne Wölfe wurden im vergangene­n Jahr gezählt – etwa 800 Tiere, die meisten in Brandenbur­g. In Bayern gab es seit 2006 immer wieder Wolfsichtu­ngen, ein Rudel hat sich bisher nicht angesiedel­t. 2016 wurden über tausend Nutztiere durch Wölfe getötet oder verletzt. Der Besitzer der 44 toten Schafe im Schwarzwal­d, Gernot Fröschle, ist inzwischen vom Land Baden-Württember­g entschädig­t worden. Er erhielt pro Tier zwischen 150 und 200 Euro.

Mehr als 1000 Nutztiere wurden Opfer des Wolfs

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Foto: Annette Zoepf Abstand halten, sonst gibt’s Spucke zwischen die Augen: Ihre Attacken mit Magenschle­im, ihre Körpergröß­e und auch ihre Neugier machen Lamas zur Gefahr für den Wolf.

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