Guenzburger Zeitung

Erfolgshun­grig, dynamisch, souverän

Wie Ichenhause­n zum zweiten Sieg in Folge kommt. Zwei Neuzugänge treffen gegen Geretsried, ein Spieler sieht Gelb-Rot

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Brücklesfe­st-Zeit ist Gewinner-Zeit für den SC Ichenhause­n. Das ist seit Jahren ungeschrie­benes Gesetz und das klappte auch diesmal. Der heimische Fußball-Landesligi­st holte am Samstag drei sehr wichtige Punkte gegen TuS Geretsried. Zwei Neuzugänge waren vor 150 Augenzeuge­n die Torschütze­n zum 3:0 (1:0), das den Spielverla­uf auch korrekt spiegelte.

Dass die Gäste zu den Favoriten für einen Platz im oberen Tabellendr­ittel zählen, konnten sie im Hindenburg­park nie unterstrei­chen. Zu gut eingestell­t waren die Königsblau­en, zu erfolgshun­grig. FußballDen­kmal Stefan Selig, der den urlaubende­n Coach Oliver Unsöld auf der Ichenhause­r Trainerban­k vertrat, erlebte einen nervenscho­nenden Nachmittag. Er selbst agierte, wie er es früher im Mittelfeld getan hatte: umsichtig, souverän, gelassen. Am Ende zeigte er sich „sehr zufrieden“mit dem Nachmittag.

Der begann aus Sicht der Platzherre­n schon gut, als sich Janick Reitz die erste dicke Chance bot, doch TuS-Schlussman­n Sebiastian Untch klärte (11.). Kurz danach meldeten sich auch die Oberbayern offensiv an. Zunächst verfehlte Johann Latanski das Ziel mit einem Freistoß aus 20 Metern knapp, dann zeichnete sich SCI-Torwart Liridon Rrecaj aus, indem er gegen Lukas Kellner gedankensc­hnell mit dem Fuß klärte.

Die nächsten heißen Szenen gab’s dann wieder auf der anderen Seite des Platzes zu bestaunen. Der SCIAnhang im Publikum jubelte bereits, als Stefan Strohhofer nach einer Ecke von Reitz zum Kopfball kam; der Ball strich messerscha­rf über den Querbalken (24.). Das erlösende 1:0 glückte den Königsblau­en dann elf Minuten später – und es war ein bisschen kurios: Der TuSTorwart unterlief eine Flanke von Marco Boyer, alle anderen Geretsried­er Defensivsp­ieler kamen auch nicht dran und so landete die Kugel unberührt im Netz. Kilian Kustermann hätte den Vorsprung mit dem Halbzeitpf­iff noch komfortabl­er gestalten können, aber er verfehlte das Ziel nach einem weiteren präzise hereingesc­hlagenen Eckball von Reitz knapp.

Doch die Vorentsche­idung war nur aufgeschob­en. Kurz nach Wiederbegi­nn staubte Boyer aus sechs Metern Torentfern­ung zum 2:0 ab. Anschließe­nd wollte Geretsried mehr Druck erzeugen, abgesehen von einer richtig guten Gelegenhei­t Mitte der zweiten Halbzeit entsprang den Bemühungen aber nichts Prickelnde­s. Erneut Latanski vergab die Gelegenhei­t.

Ins Tor trafen nur die Ichenhause­r – und das selbst in Unterzahl, denn Marco Schlittmei­er kassierte in der 82. Minute wegen wiederholt­er Vergehen Gelb-Rot. Der aus Polen in die Region gezogene Mateusz Staron schob den Ball wenige Augenblick­e nach einer Einwechslu­ng ins leere Tor, nachdem ein paar Geretsried­er „Nimm ihn du, ich hab ihn sicher“gespielt hatten.

SC Ichenhause­n Rrecaj – Schlittmei­er, Ocker, Strohhofer, Riederle (70. Brescott) – Beckmann, Heckelmüll­er (80. Lohr), Boyer, Reitz – Kustermann, Nickel (89. Staron) TuS Geretsried Untch – Herberth, Rosina, Kellner, Kasparek – Baumgartne­r (46. Häusler), Kikuchi, Buchmair (56. Bahn müller), Latanski – Ivkovic, Schrills Schiedsric­hterin Bachmann (SV Groß wallstadt)

Tore 1:0, 2:0 Boyer (35., 48.), 3:0 Staron (90.+2)

Gelb Rot Schlittmei­er, Ichenhause­n (82.) Zuschauer 150

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Mann des Tages aufseiten der Königsblau­en war Marco Boyer: Der Neuzugang von Schwaben Augsburg (hier im Duell mit dem Geretsried­er Ryosuke Kikuchi) erzielte zwei Tore.
Foto: Ernst Mayer Mann des Tages aufseiten der Königsblau­en war Marco Boyer: Der Neuzugang von Schwaben Augsburg (hier im Duell mit dem Geretsried­er Ryosuke Kikuchi) erzielte zwei Tore.

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