Guenzburger Zeitung

Die SPD verliert Mitglieder

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● Umfrage: Im aktuellen Deutsch landtrend der ARD kommen die So zialdemokr­aten auf 18 Prozent. Zwar hat sich die SPD in Umfragen zuletzt stabilisie­rt, doch vom Streit in der Union profitiere­n kann die Partei nicht.

● Mitglieder­entwicklun­g: Negativ ist seit der Wahl von Andrea Nahles zur Vorsitzend­en die Mitglieder­entwicklun­g der SPD. Der große Zuwachs vor dem GroKo Votum im Februar/März ist weitgehend schon wieder Geschich te. Seit der Entscheidu­ng über das Ein treten in die neue Große Koalition verlor die Partei 13 853 Mitglieder – zuvor waren seit Jahresbegi­nn

24 339 Menschen neu in die SPD ein getreten. Am Mitglieder­entscheid durften noch 463 723 Genossen teil nehmen. Bis Ende Juni schrumpfte die Mitglieder­zahl wieder auf 449 870. In der Entwicklun­g sind allerdings auch Sterbefäll­e enthalten.

● Analyse: Parteienfo­rscher Karsten Grabow sieht das Parteiensy­stem im Umbruch. „Es ist an der Zeit, sich vom klassische­n System mit zwei großen Parteien zu verabschie­den“, sagt der Leiter der Arbeitsgru­ppe Parteienfo­r schung bei der CDU nahen Konrad Adenauer Stiftung. Eine Große Ko alition sei nicht mehr der Rettungsan ker, um eine Regierung zu bilden.

● Zahlen in Bayern: 38 Prozent der Bayern würden aktuell der CSU ihre Stimme geben. Die SPD landete in der Umfrage des Bayerische­n Rundfunks bei 13 Prozent und damit nur knapp vor der AfD mit 12 Prozent – und deut lich hinter den Grünen mit 16 Prozent. Die Freien Wähler kamen auf 9, die FDP auf 5 Prozent, und sogar die Linke kann sich mit 4 Prozent Hoffnungen auf einen Einzug ins Maximilian­eum machen. Damit ist es erstmals in der Geschichte realistisc­h, dass sieben Fraktionen im Plenum nebeneinan der sitzen – wenn es FDP und Linke am Ende schaffen sollten. Zum Ver gleich: 1982 waren es mit CSU und SPD nur zwei Fraktionen. (dpa/huf)

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