Panne hat auch etwas Gutes
Es gibt so Tage, da kommt alles zusammen, was nicht zusammenkommen sollte. Der Samstag am Münchner Flughafen war so einer. Da stießen der Beginn der Sommerferien, zehntausende Urlauber und ein für einen Moment unaufmerksamer Sicherheitsdienst aufeinander und es kam zu einem beispiellosen Chaos mit hunderten ausgefallenen Flügen, finanziellen Schäden in Millionenhöhe und zu Recht verärgerten Fluggästen.
Wenn man so will, hat die MegaPanne aber auch etwas Gutes: Schonungslos, aber gleichzeitig auf verhältnismäßig harmlose Art und Weise, wurden mehrere Schwächen des Flughafens aufgedeckt, die es auszumerzen gilt. Dass es eine Frau unkontrolliert durch die Sicherheitsschleuse schaffte, war wohl menschliches Versagen. Das wird vermutlich nie ganz auszuschließen sein – so bitter das auch ist. Dass es aber mehr als acht Stunden dauert, bis Polizei und Sicherheitsdienst die Identität der Frau feststellen und dann herausfinden, dass sie längst abgeflogen ist, ist ein Unding. Ein Glück, dass es sich bei der 40-Jährigen offenbar um einen normalen Fluggast ohne böse Absichten handelte.
Zugleich machte der Vorfall deutlich, wie sehr die Flugbranche auf Kante genäht ist. Ausfälle und Verspätungen werden in Kauf genommen – auf Kosten der Passagiere. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die Fluggäste daran in Teilen selbst schuld sind. Wer für 20 Euro nach Mallorca und wieder zurück fliegen will, darf sich nicht wundern, wenn etwas schief läuft.