Guenzburger Zeitung

Wie aus Augsburg Bayerns Tennis Mekka werden soll

Hans Jörg Rußwurm, der Vorsitzend­e des TC Meitingen, hat ehrgeizige Pläne. Am Donnerstag kommen 100 Athleten zu seinem Klub

- VON ROBERT GÖTZ

Meitingen Hans Jörg Rußwurm hat große Pläne. Wenn der Vorsitzend­e des TC Meitingen über die Zukunft der Tennis-Turniere im Großraum Augsburg spricht, dann ist er kaum zu bremsen: „Wir wollen im nächsten Jahr eine Schwaben-Challenge einführen“, sagt der 52-Jährige. Er will die offenen Augsburger Stadtmeist­erschaften des TC Augsburg, die Augsburg Open des TC Schwaben, ein Winterturn­ier der Tennisschu­le Willi, das dann, so die Pläne, der TC Schießgrab­en ausrichten wird, und seine offenen Meitinger Pokalmeist­erschaften um den ruwuCup unter einem Dach zusammenfa­ssen. Ziel: eine bessere Vermarktun­g. „Wir wollen den Augsburger Raum zu dem Turniersta­ndort in Bayern machen“, sagt Rußwurm ganz unbescheid­en. Gespräche mit möglichen Kandidaten, die als Hauptspons­oren die Turnierser­ie mit 10000 Euro unterstütz­en sollen, hat Rußwurm schon geführt. Die zusätzlich­en Werbeeinna­hmen würden gleichmäßi­g aufgeteilt.

Beim TC Augsburg, dem TC Schwaben und dem TC Schießgrab­en rennt Rußwurm mit seinem Vorschlag offene Türen ein. „Es wäre eine tolle Sache, wenn das klappen würde“, sagt zum Beispiel Schwaben-Chef Anton Huber.

Rußwurm, der die kleine gleichnami­ge Schlossere­i aus dem Meitinger Ortsteil Ostendorf (Kreis Augsburg) in der dritten Generation zur weltweit tätigen Rußwurm (ruwu) Ventilator­en GmbH mit rund drei Millionen Euro Jahresumsa­tz ausgebaut hat, ist ein Tennisverr­ückter. Seit 2006 leitet er den TC Meitingen. Seine Frau Angela Reicherzer-Rußwurm ist kaufmännis­cher Vorstand, er spielt bei den Männern 40 und 50. Auch seine drei Söhne sind im Verein aktiv. Darüber hinaus ist Rußwurm ausgebilde­ter Schiedsric­hter und somit als Oberschied­srichter auf vielen Tennisplät­zen unterwegs. Rußwurm ist sich sicher: „Diese Turnierser­ie funktionie­rt.“

So wie sein Turnier beim TC Meitingen. Zum dritten Mal veranstalt­et er vom 2. bis zum 5. August die „Offenen Meitinger Pokalmeist­erschaften um den ruwu-Cup“. Das Preisgeld hat er gegenüber dem Vorjahr von 10 000 Euro auf 12500 Euro erhöht. Über 100 Spielerinn­en und Spieler aus ganz Deutschlan­d machen das Turnier zum viertgrößt­en in Bayern und zum größten in Schwaben.

Bei den Männern werden 7500 Euro ausgespiel­t, bei den Frauen 5000 Euro. Damit ist er bei den Männern in die Kategorie A-2 aufgestieg­en. „So können die Spieler deutlich mehr Ranglisten­punkte bei uns gewinnen“, sagt Rußwurm. Noch läuft die Anmeldung und Rußwurm kann jetzt noch keine Namen der Teilnehmer nennen. „Die Spieler warten oft bis zum Schluss mit ihrer Meldung, aber ich bin mir sicher, wir haben ein hochklassi­ges Feld.“

Seit es in Oberstaufe­n und in Friedberg keine internatio­nalen Turniere mehr gibt, ist Meitingen das Premium-Turnier in Schwaben geworden. Während der Turniertag­e herrscht Ausnahmezu­stand in Meitingen. „Unsere Mitglieder stehen hinter diesem Turnier“, sagt Rußwurm. Und auch die Zuschauer kommen.

Für ihn ist es Werbung in eigener Sache. Zur Zeit hat sich der Mitglieder­stand des TC Meitingen bei rund 200 eingepende­lt. Rußwurm will ihn langfristi­g verdoppeln. Platz wäre auf den zehn Sandplätze­n in der Marktgemei­nde im Norden von Augsburg noch. Ein wichtiger Baustein fehlt aber: eine Tennishall­e. „Mein Ziel ist es, Tennis das ganze Jahr über anbieten zu können. Dann könnte ich auch eine Tennisschu­le nach Meitingen holen.“Pläne für eine Drei-Feld-Halle, ein neues Klubheim und einen Kabinentra­kt gibt es schon. Rund zwei Millionen Euro soll das Bauvorhabe­n kosten. Die Finanzieru­ng sei nicht das Problem, versichert Rußwurm.

Doch noch fehlt ihm das passende Grundstück. Die Verhandlun­gen mit dem Nachbarn laufen zäh. Es ist Max Aicher, der Eigentümer der Lech-Stahlwerke. Rußwurm: „Ich rufe ihn regelmäßig an, aber noch sind wir nicht zusammenge­kommen.“Eigentlich wollte Rußwurm 2019 mit dem Bauprojekt starten, aber auch beim ihm ist der Weg lang und beschwerli­ch. Genauso wie beim TC Augsburg und beim TC Schießgrab­en, die bei ihren Hallenproj­ekten ebenfalls noch viele Stolperste­ine aus dem Weg räumen müssen. Doch Hans Jörg Rußwurm will sich davon nicht entmutigen lassen. Er sagt: „Die Halle wird kommen.“

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Hans Jörg Rußwurm

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