Guenzburger Zeitung

Jetzt schon am Boden

Drei Teams aus dem Landkreis Günzburg belegen aktuell die Abstiegsrä­nge. Ihnen stehen schwere Aufgaben bevor. Außerdem kommt es zum Duell der Bezirkslig­a-Absteiger

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Landkreis Die erste englische Woche dieser Kreisliga-Spielzeit geht in ihre Schlussrun­de. Dabei sind die Mannschaft­en aus dem Landkreis Günzburg wieder stark gefordert. Besonders unter Strom ist dabei die SpVgg Wiesenbach, die bereits am heutigen Freitag, also nur 48 Stunden nach ihrem erfolgreic­hen Feiertagsa­uftritt beim SV Mindelzell, zu Hause Neuling SSV Neumünster­Unterschön­eberg empfängt. Nach den vergangene­n Wochen hätte man bei dieser Partie die Heimelf klar in der Favoritenr­olle gesehen – haben sich die Schwarzbäc­hler doch mit namhaften Verstärkun­gen für viele Fachleute zum Geheimfavo­riten gemausert. Doch der Neuling aus dem Landkreis Augsburg lieferte unter der Woche ein beeindruck­endes 4:0 gegen den ebenfalls hoch gehandelte­n Bezirkslig­aabsteiger TSV Offingen ab und kann nun ohne Druck und mit breiter Brust in Wiesenbach antreten.

Mehr Druck lastet da schon auf zwei anderen Vereinen aus unserer Region. Nach drei respektive vier absolviert­en Spielen finden sich der SV Waldstette­n und der SV Mindelzell punktlos am Tabellenen­de wieder. Eine Situation, die man so nie und nimmer erwartet hatte. Zwar sind Mindelzell und Waldstet- ten urlaubsbed­ingt ziemlich gerupft. Doch anderen Teams geht es ebenso, deshalb wird die Urlaubszei­t von den Vereinsver­antwortlic­hen nur bedingt als Erklärung angeführt. Doch irgendwann müssen Punkte her, um nicht schon zu Beginn zu stark ins Hintertref­fen zu geraten.

Ob dabei das Gastspiel im Günzburger Auwaldstad­ion den Beginn besserer Zeiten für die Zeller markiert, ist fraglich. Der FC Günzburg liegt mit drei Siegen voll im Plan und hat unter der Woche mit einem mehr als verdienten 4:1-Auswärtser­folg beim BC Schretzhei­m seine Ambitionen auf vorderste Ränge untermauer­t. Da will man sich vom aktuell Tabellenle­tzten sicher nicht in die Suppe spucken lassen.

Für Waldstette­n gilt es nach drei Niederlage­n in Folge nun gegen den FC Lauingen endlich Zählbares einzuheims­en, um den Druck nicht noch größer werden zu lassen. Immerhin kann man sich damit trösten, dass die drei Niederlage­n gegen absolute Top-Clubs zustande kamen. Aber das ist halt auch nur ein schwacher Trost.

Auch den drittletzt­en Tabellenpl­atz der Kreisliga West belegt derzeit ein Team aus dem Landkreis Günzburg. Den VfL Großkötz hatte man allerdings auch in den unteren Regionen der Tabelle erwartet. Doch zumindest von den Ergebnisse­n her scheint sich der Aufsteiger langsam, aber sicher an das Kreisligak­lima zu gewöhnen. Nun tritt mit dem BC Schretzhei­m ein defensivun­d zweikampfs­tarkes Team beim VfL an – und da heißt es wieder: Alle Sinne beisammen halten und konzentrie­rt zu Werke gehen.

Gerade zum richtigen Zeitpunkt Druck abgelassen hat die SpVgg Ellzee. Mit einer überzeugen­den und taktisch disziplini­erten Leistung sicherte man sich etwas überrasche­nd beim stark eingeschät­zten VfR Jettingen den ersten Dreier der Saison. Das war nicht nur für Umfeld und Trainer, sondern ganz sicher auch für die Mannschaft mehr als wichtig. Man kann es also doch noch. Und nun gilt es nachzulege­n. Zu Hause gegen einen sicherlich nicht übermächti­gen TSV Haunsheim sollte ein weiterer Schritt aus dem Tabellenke­ller gemacht werden. Mit Blick auf die nächsten Gegner (Schretzhei­m, Mindelzell, Neumünster) könnte dies sogar der Startschus­s für eine kleine Serie sein.

Nichts für schwache Nerven sind im Moment Besuche von Spielen des TSV Ziemetshau­sen. Der Tabellenfü­hrer schaffte im Pokal erst im Elfmetersc­hießen das Happy End, am Mittwoch legte man gar noch einen drauf. Nach 90 Minuten lag die Amann-Truppe mit zwei Toren im Hintertref­fen, um nur drei Minuten später mit einem Remis den Platz zu verlassen. An Kampfkraft fehlt es den Ziemetshau­sern also nicht. Dies soll am Wochenende der TSV Offingen zu spüren bekommen, wobei Trainer Amann sicherlich auf Tore in letzter Sekunde verzichten kann. Doch auch die Gäste sind nicht zu unterschät­zen und wollen aus ihrem Auf und Ab – auf einen Sieg folgte jeweils eine Niederlage und umgekehrt – zu alter Konstanz finden.

Das absolute Spitzenspi­el der Runde steigt an der Donau, wo es beim Spiel zwischen dem FC Gundelfing­en II und der SG Reisensbur­g-Leinheim zu einem richtigen Derby kommt. Als Team der Stunde erweist sich dabei momentan die SG Reisensbur­g, die immer noch ohne Punktverlu­st und – was noch viel bemerkensw­erter ist – ohne Gegentor dasteht. Diesen Riegel gilt es also für Gundelfing­en zu knacken. Wie tief dabei der Knacks nach dem schon sicher geglaubten und am Ende doch noch verspielte­n Sieg gegen den TSV Ziemetshau­sen sitzt, wird sich zeigen.

Seine Wunden lecken kann dagegen der VfR Jettingen, der nach nur einem Punkt aus den letzten beiden Spielen diesmal spielfrei ist und darüber sicher nicht unglücklic­h sein dürfte.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Bereits zehn Gegentore mussten der VfL Großkötz und sein Torwart Justin Sandner in ihren ersten vier Kreisliga Spielen hinnehmen. Doch wer am Boden liegt, kann auch wie der aufstehen. Gegen Jettingen gelang jüngst der erste Punkt. Geht es für die Kötzer weiter nach oben?
Foto: Ernst Mayer Bereits zehn Gegentore mussten der VfL Großkötz und sein Torwart Justin Sandner in ihren ersten vier Kreisliga Spielen hinnehmen. Doch wer am Boden liegt, kann auch wie der aufstehen. Gegen Jettingen gelang jüngst der erste Punkt. Geht es für die Kötzer weiter nach oben?

Newspapers in German

Newspapers from Germany