Jetzt schon am Boden
Drei Teams aus dem Landkreis Günzburg belegen aktuell die Abstiegsränge. Ihnen stehen schwere Aufgaben bevor. Außerdem kommt es zum Duell der Bezirksliga-Absteiger
Landkreis Die erste englische Woche dieser Kreisliga-Spielzeit geht in ihre Schlussrunde. Dabei sind die Mannschaften aus dem Landkreis Günzburg wieder stark gefordert. Besonders unter Strom ist dabei die SpVgg Wiesenbach, die bereits am heutigen Freitag, also nur 48 Stunden nach ihrem erfolgreichen Feiertagsauftritt beim SV Mindelzell, zu Hause Neuling SSV NeumünsterUnterschöneberg empfängt. Nach den vergangenen Wochen hätte man bei dieser Partie die Heimelf klar in der Favoritenrolle gesehen – haben sich die Schwarzbächler doch mit namhaften Verstärkungen für viele Fachleute zum Geheimfavoriten gemausert. Doch der Neuling aus dem Landkreis Augsburg lieferte unter der Woche ein beeindruckendes 4:0 gegen den ebenfalls hoch gehandelten Bezirksligaabsteiger TSV Offingen ab und kann nun ohne Druck und mit breiter Brust in Wiesenbach antreten.
Mehr Druck lastet da schon auf zwei anderen Vereinen aus unserer Region. Nach drei respektive vier absolvierten Spielen finden sich der SV Waldstetten und der SV Mindelzell punktlos am Tabellenende wieder. Eine Situation, die man so nie und nimmer erwartet hatte. Zwar sind Mindelzell und Waldstet- ten urlaubsbedingt ziemlich gerupft. Doch anderen Teams geht es ebenso, deshalb wird die Urlaubszeit von den Vereinsverantwortlichen nur bedingt als Erklärung angeführt. Doch irgendwann müssen Punkte her, um nicht schon zu Beginn zu stark ins Hintertreffen zu geraten.
Ob dabei das Gastspiel im Günzburger Auwaldstadion den Beginn besserer Zeiten für die Zeller markiert, ist fraglich. Der FC Günzburg liegt mit drei Siegen voll im Plan und hat unter der Woche mit einem mehr als verdienten 4:1-Auswärtserfolg beim BC Schretzheim seine Ambitionen auf vorderste Ränge untermauert. Da will man sich vom aktuell Tabellenletzten sicher nicht in die Suppe spucken lassen.
Für Waldstetten gilt es nach drei Niederlagen in Folge nun gegen den FC Lauingen endlich Zählbares einzuheimsen, um den Druck nicht noch größer werden zu lassen. Immerhin kann man sich damit trösten, dass die drei Niederlagen gegen absolute Top-Clubs zustande kamen. Aber das ist halt auch nur ein schwacher Trost.
Auch den drittletzten Tabellenplatz der Kreisliga West belegt derzeit ein Team aus dem Landkreis Günzburg. Den VfL Großkötz hatte man allerdings auch in den unteren Regionen der Tabelle erwartet. Doch zumindest von den Ergebnissen her scheint sich der Aufsteiger langsam, aber sicher an das Kreisligaklima zu gewöhnen. Nun tritt mit dem BC Schretzheim ein defensivund zweikampfstarkes Team beim VfL an – und da heißt es wieder: Alle Sinne beisammen halten und konzentriert zu Werke gehen.
Gerade zum richtigen Zeitpunkt Druck abgelassen hat die SpVgg Ellzee. Mit einer überzeugenden und taktisch disziplinierten Leistung sicherte man sich etwas überraschend beim stark eingeschätzten VfR Jettingen den ersten Dreier der Saison. Das war nicht nur für Umfeld und Trainer, sondern ganz sicher auch für die Mannschaft mehr als wichtig. Man kann es also doch noch. Und nun gilt es nachzulegen. Zu Hause gegen einen sicherlich nicht übermächtigen TSV Haunsheim sollte ein weiterer Schritt aus dem Tabellenkeller gemacht werden. Mit Blick auf die nächsten Gegner (Schretzheim, Mindelzell, Neumünster) könnte dies sogar der Startschuss für eine kleine Serie sein.
Nichts für schwache Nerven sind im Moment Besuche von Spielen des TSV Ziemetshausen. Der Tabellenführer schaffte im Pokal erst im Elfmeterschießen das Happy End, am Mittwoch legte man gar noch einen drauf. Nach 90 Minuten lag die Amann-Truppe mit zwei Toren im Hintertreffen, um nur drei Minuten später mit einem Remis den Platz zu verlassen. An Kampfkraft fehlt es den Ziemetshausern also nicht. Dies soll am Wochenende der TSV Offingen zu spüren bekommen, wobei Trainer Amann sicherlich auf Tore in letzter Sekunde verzichten kann. Doch auch die Gäste sind nicht zu unterschätzen und wollen aus ihrem Auf und Ab – auf einen Sieg folgte jeweils eine Niederlage und umgekehrt – zu alter Konstanz finden.
Das absolute Spitzenspiel der Runde steigt an der Donau, wo es beim Spiel zwischen dem FC Gundelfingen II und der SG Reisensburg-Leinheim zu einem richtigen Derby kommt. Als Team der Stunde erweist sich dabei momentan die SG Reisensburg, die immer noch ohne Punktverlust und – was noch viel bemerkenswerter ist – ohne Gegentor dasteht. Diesen Riegel gilt es also für Gundelfingen zu knacken. Wie tief dabei der Knacks nach dem schon sicher geglaubten und am Ende doch noch verspielten Sieg gegen den TSV Ziemetshausen sitzt, wird sich zeigen.
Seine Wunden lecken kann dagegen der VfR Jettingen, der nach nur einem Punkt aus den letzten beiden Spielen diesmal spielfrei ist und darüber sicher nicht unglücklich sein dürfte.