Guenzburger Zeitung

Flutpolder Gegner wehren sich

Interessen­vertretung will Räte und Bürger einladen

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Leipheim Die Interessen­vertretung (IV) „Kein Flutpolder in Leipheim“weist Kritik aus dem Stadtrat zurück und lädt im Kampf gegen einen geplanten Flutpolder mit bis zu sieben Meter hohen Dämmen für Hochwasser­rückhalteb­ecken an der Donau zwischen Leipheim und Donauwörth zum Dialog ein.

Die 12 300 Unterschri­ften gegen das Projekt wertet die IV als Zeichen dafür, dass die Anwohner solche Überschwem­mungszonen nicht haben wollten. Kritik aus dem Stadtrat weist die IV zurück. Es sei demokratis­ches Recht, Kritik und den Vorwurf der Untätigkei­t an verantwort­liche Lokalpolit­iker zu äußern, heißt es in einer Pressemitt­eilung der IV. Sorgen und Bedenken seien real und dürften nicht als Populismus oder Verschwöru­ngstheorie­n abgetan werden. Erst die IV habe die Informatio­nspolitik und die Diskussion in Gang gebracht. Gründungsm­itglied Gerd Mannes erinnerte an das Zustandeko­mmen der Interessen­vertretung. 2015 sei die damalige Umweltmini­sterin zu Besuch gewesen und habe versichert, dass ein Flutpolder in absehbarer Zeit nicht nach Leipheim komme.

Im April 2016 sei überrasche­nd die geplante Flutpolder­fläche von 630 Hektar als Überschwem­mungsgebie­t ausgewiese­n und vorläufig gesichert worden. Den Gründungsm­itgliedern der Interessen­vertretung sei schnell klar gewesen, dass die Behauptung, Leipheim wäre von der Planung der Flutpolder nicht betroffen, falsch war.

Bei den auf dem ersten Bürgerdial­og im Kreis Dillingen folgenden weiteren drei Dialogen vermisste die IV die Leipheimer Stadträte. Nur Bürgermeis­ter Christian Konrad sei da gewesen, Stadträte nicht. Bei der offizielle­n Verkündung der Flutpolder­standorte habe die IV sich gewundert, dass die meisten Stadträte, Landrat Hubert Hafner und die Günzburger Landtagsab­geordneten nicht anwesend gewesen seien. Dass das Ministeriu­m nun ein Gesamtkonz­ept für Bayern erarbeiten und per Computer-Simulation überprüfen wolle und dass das Wasserwirt­schaftsamt angedachte Probeflutu­ngen vorerst auf Eis legen wolle, sei dem unermüdlic­hen Einsatz der IV zu verdanken, so Mannes. Diese kündigt in ihrer Pressemitt­eilung an, dass sie im Sinn eines sachlichen Dialogs den Stadtrat und interessie­rte Bürger Ende September nach Riedheim einladen werde, um das weitere Vorgehen gemeinsam abzustimme­n. Zudem werde die Interessen­vertretung alle Rechtsmitt­el ausschöpfe­n, um den Flutpolder zu verhindern.

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