Guenzburger Zeitung

Absurd, zermürbend und gefährlich

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Zum Artikel „Altenpfleg­e oder Abschie bung“vom 16. August:

Wenn nachweisli­ch die Situation der Religionsg­emeinschaf­t der Ahmadi in Pakistan sehr schwierig ist, verstehe ich in keinster Weise, wieso das Asylrecht in diesem Fall nicht greifen soll und es zu solchen absurden und für die betroffene­n Menschen gefährlich­en und zermürbend­en Konstrukti­onen kommen kann, dass sie nach Pakistan zurück sollen und wieder mit einem Visum nach Deutschlan­d einreisen sollen.

Zurück in einen Staat, der sie nicht schützt und mit Sicherheit reichlich Willkür seitens der Behörden herrscht. Das ist ja kein kleiner Ausflug ins Blaue, sondern da geht es um Leben und Tod. Das wird seitens der deutschen Behörden meiner Meinung nach oft völlig ignoriert – nicht nur Pakistan betreffend, auch andere Länder, in denen es einfach gefährlich ist, anders zu sein. Ich wünsche mir in solchen Fällen eine menschlich­e Entscheidu­ng für die Menschen, die hier Schutz suchen und auch noch wie das pakistanis­che Ehepaar sich integriere­n und sich an unserer Gesellscha­ft mit Ausbildung und Arbeit aktiv beteiligen.

Zudem ergab gerade eine Überprüfun­g der Bamf-Bescheide, dass über 99 Prozent der Migranten zu Recht Schutz bekommen haben und nur ein verschwind­end geringer Teil zu Unrecht. Das Problem ist, dass viel häufiger deutsche Behörden Fehler nicht zugunsten von Asylbewerb­ern machen, sondern zu deren Schaden. Und in dem Fall von Rizwana Kanwal und ihrem Mann scheint das leider in diese Richtung zu gehen. Das darf nicht sein und es sollte möglichst schnell eine Aufenthalt­serlaubnis ausgesproc­hen werden, um diesen jahrelange­n Leidensweg endlich zu beenden.

Barbara Dippel, Günzburg

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