Siemens: weniger Iran Handel
Grund sind drohende US-Sanktionen
München/Teheran Siemens will nach dem Inkrafttreten der US-Sanktionen gegen den Iran seine Geschäfte in dem Land zurückfahren. Man werde die geeigneten Maßnahmen ergreifen, um die „Geschäftsaktivitäten mit den sich verändernden multilateralen Rahmenbedingungen bezüglich Iran in Einklang zu bringen“, sagte der Dax-Konzern. Das Unternehmen werde weiter dafür sorgen, alle Exportbeschränkungen sowie alle Vorschriften „einschließlich US-amerikanischer Sekundärsanktionen“einzuhalten.
US-Präsident Donald Trump hatte einseitig das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und Anfang August Sanktionen gegen das Land und alle Unternehmen, die dort weiter tätig sind, verhängt. Die Maßnahmen betreffen zunächst Finanzgeschäfte. Eine zweite Welle im Herbst könnte Elektroprodukte in den Fokus nehmen, was Siemens treffen würde. Daher analysiert der Konzern seine Geschäfte.
Finanzvorstand Ralf Thomas hatte im Mai erklärt, dass Siemens „Dinge, die wir begonnen haben, so dies im rechtlichen Rahmen möglich ist, zu Ende bringen“. Der Konzern hatte eine Lizenzfertigung für Gasturbinen und Lokomotiven im Iran vereinbart und eine Absichtserklärung zur Modernisierung der BahnInfrastruktur unterzeichnet.
Wegen der US-Sanktionen fürchten viele Firmen Strafen, wenn sie Geschäfte mit dem Iran machen. Der Autobauer Daimler hat angekündigt, seine Pläne für das Land auf Eis zu legen. Eine Beratungsgesellschaft der Telekom-Sparte T-Systems beendete ihre Tätigkeit im Iran, auch die Deutsche Bahn lässt Projekte auslaufen. Großbanken schrecken vor Finanzierungen von Iran-Geschäften zurück.