Guenzburger Zeitung

Gefährlich­e Gaffer

Schaulusti­ge behindern immer wieder Einsätze. Wie dadurch sogar die Sicherheit der Retter beeinträch­tigt wird

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Fürth Immer wieder behindern Schaulusti­ge Rettungsei­nsätze und gefährden dabei unter Umständen Menschenle­ben. Die Fürther Feuerwehr hat in einem Facebook-Post über die Behinderun­gen durch Gaffer geklagt und an die Vernunft der Bürger appelliert. Bei einem Brand am vergangene­n Sonntag hätten Gaffer den Einsatzkrä­ften die Zufahrtswe­ge blockiert. „Großfahrze­uge der Feuerwehr, die an der Einsatzste­lle gebraucht wurden, steckten zwischenze­itlich inmitten der Sensations-Touristen fest“, heißt es in dem Facebook-Eintrag. Zwar sei es bei diesem Brand nicht um Menschenle­ben gegangen, dies könne beim nächsten Mal aber anders sein. Dann zähle jede Sekunde.

Generell komme es immer häufiger zu solchen Behinderun­gen. Auch die Polizei Oberbayern Süd muss sich häufig mit Gaffern auseinande­rsetzen. Zuletzt hätten am Mittwoch bei einer Bergrettun­g am Watzmann Schaulusti­ge den Einsatz behindert und dabei die Retter gefährdet, sagte eine Sprecherin. Bei der Bergung der Leiche eines verunglück­ten Kletterers lösten die Gaffer zudem Steinschlä­ge aus, die die Einsatzkrä­fte weiter unten am Berg gefährdete­n. Da die Neugierige­n nicht auf Aufforderu­ngen der Polizei reagierten, musste diese den Grat oberhalb der Unfallstel­le schließlic­h sperren. Die Polizei Mittelfran­ken teilte am Donnerstag auf dem Kurznachri­chtendiens­t Twitter den Beitrag der Fürther Feuerwehr und schrieb, auch immer mehr ihrer Einsätze würden durch Schaulusti­ge behindert. Die Polizei Schwaben Süd/West teilte mit, es gebe bisher keine Daten, ob die Zahl der Behinderun­gen durch Gaffer zunehme. „Gefühlt wird es mehr“, sagte ein Sprecher. Um Einsatzkrä­fte und Opfer vor den Gaffern abzuschirm­en, werden immer öfter mobile Schutzzäun­e eingesetzt.

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Archivfoto: dpa Ein Auto brennt lichterloh – und ein an derer Fahrer schaut zu.

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