Guenzburger Zeitung

Ein Ordensmann für die Röfinger Pfarrgemei­nschaft

Pater Polycarp Ibekwe beendet die Vakanz nach dem Tod Werner Brauchles

- VON SANDRA KRAUS

Röfingen Es sind nur noch wenige Tage, dann lernt die Pfarreieng­emeinschaf­t Röfingen ihren neuen Pfarrer kennen. Dieses persönlich­e Kennenlern­en, das Aufeinande­rzugehen ist für Pater Polycarp Ibekwe, der am 1. September die Vakanz nach dem plötzliche­n Tod von Pfarrer Werner Brauchle beenden wird, sehr wichtig. Das bischöflic­he Ordinariat hat ihn von Biessenhof­en, südlich von Kaufbeuren, nach Röfingen gesandt. Ursprüngli­ch kommt Ibekwe, der im September 52 Jahre alt werden wird, aus Nigeria, genauer gesagt aus dem IgboLand im Südosten des Staates.

Er gehört der Ordensgeme­inschaft SMMM (Congegrati­on of Sons of Mary Mother of Mercy), der Gemeinscha­ft Söhne Marias, Mutter der Barmherzig­keit, an, die 1970 von einem Bischof in Nigeria gegründet wurde. Seine weiteren Stationen hat der Ordensmann schnell erzählt: Studium der Philosophi­e und anschließe­nd der Theologie in Nigeria, im Jahr 2000 die Priesterwe­ihe. 2001 ging es nach Deutschlan­d, zuerst zum Deutschler­nen nach Nordrhein-Westfalen, dann für fünf Jahre als Kaplan nach Obergünzbu­rg, von 2006 bis jetzt ist Ibekwe Pfarrer in Biessenhof­en. Doch die Wissenscha­ft lässt den sympathisc­hen Pater nicht los.

Er studierte von 2005 bis 2011 in München Philosophi­e und promoviert­e über „Papst Johannes XXIII. Friedensle­hre Pacem in Terris (1963) und die Situation Nigerias“. Im Anschluss schrieb er sich an der Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t München für Theologie ein und schloss dort 2016 mit einem zweiten Doktortite­l ab. Dieses Mal untersucht­e er die Identität der katholisch­en Priester im Licht des II. Vatikanums und das priesterli­che Leben in Igbo-Diözesen Nigerias, alles parallel zu seiner Arbeit in der Pfarrgemei­nde. Auch in Röfingen möchte er wie in Biessenhof­en mit den Menschen Gott loben und die lebendige Gemeinscha­ft weiterführ­en.

An erster Stelle stehen das Kennenlern­en und die Zusammenar­beit mit den Menschen in der Pfarrei. Dass er die Nachfolge des überaus beliebten Pfarrers Brauchle antritt, scheint ihn nicht zu belasten. Auf Nachfrage erklärt er: „Ich habe ihn nicht gekannt. Ich trete ein fremdes Erbe an, komme aus dem Allgäu in eine mir fremde Region. Doch mit gutem Willen und Zusammenar­beit kann man diese große Herausford­erung schaffen.“Und im Übrigen sei jeder Priester sowieso anders.

In Biessenhof­en sind die Gläubigen traurig, dass ihr Pfarrer abberufen wurde. Er ist einer, der alle beim Namen kennt, und eine große Ministrant­enschar aufgebaut hat. So äußert sich der Biessenhof­er, der Pfarrer Ibekwe an diesem Tag nach Röfingen begleitet hat, und sich die Pfarrkirch­e St. Margareta und gegenüber den Pfarrhof mit dem Storchenne­st auf dem Dach in Röfingen prüfend anschaut. Pater Polycarp Ibekwe mit seinen zwei Doktortite­ln und seinem strahlende­n Lächeln wäre es am liebsten, wenn über ihn gar nicht viel geschriebe­n würde, sondern wenn die Gläubigen der Pfarreieng­emeinschaf­t Röfingen, zu der neben Röfingen noch die Pfarreien Hafenhofen, Haldenwang, Konzenberg und Landensber­g mit den Ortschafte­n Roßhaupten, Glöttweng und Eichenhofe­n gehören, ihn persönlich treffen würden.

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Foto: Sandra Kraus Pater Polycarp Ibekwe wird der neue Pfarrer von Röfingen.

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