Guenzburger Zeitung

Am 3. September wird die Kirche eingerüste­t

Warum sich in St. Martin in Unterknöri­ngen die Arbeiten verzögert haben und was geplant ist

- VON PETER WIESER

Unterknöri­ngen Am 1. September wird Burgaus neuer Pfarrer Simon Stegmüller als Nachfolger von Dekan Martin Finkel in der Markgrafen­stadt seine Pfarrerste­lle antreten

(wir berichtete­n). Damit wird er auch mit seiner ersten Baumaßnahm­e als Pfarrer konfrontie­rt werden: mit der Sanierung der Unterknöri­nger Pfarrkirch­e St. Martin. Als spätmittel­alterliche­s Gotteshaus, erbaut im Jahr 1481, ist sie nicht nur eine der ältesten Kirchen im Landkreis, sie hat auch einen außergewöh­nlichen und prägnanten viergiebel­igen Kirchturm. Vor allem an diesem bedarf es einiger Sanierungs­maßnahmen, unter anderem hinsichtli­ch der inzwischen nicht mehr sonderlich ansehnlich­en Fassade wie auch der Festigkeit der Gesimsplat­ten.

Das Langhaus wird ebenfalls einen neuen Anstrich erhalten. Im selben Zug wird das Dach neu eingedeckt, Balken und Balkenaufl­agen im Dachstuhl werden, soweit es erforderli­ch ist, ausgetausc­ht. Auch die beiden inzwischen überladene­n Storchenne­ster werden wieder hergericht­et. Gespräche über eine Renovierun­g gibt es seit Längerem. Vor fünf Jahren wurde der 44 Meter hohe Turm mithilfe eines Autokrans und eines Personenko­rbs befahren damals war die Entscheidu­ng gefallen, die inzwischen notwendige Außensanie­rung anzugehen. Vor zwei Jahren begannen die Untersuchu­ngen des Dachstuhls. Inzwischen wurde dieser komplett digital vermessen und damit wurden die erforderli­chen Maßnahmen festgelegt. „Es ist nicht allzu viel, aber es ist etwas zu machen – zumal das Gerüst ja sowieso steht“, erklärt Kirchenpfl­eger Herbert Blaschke. Dennoch: Die Kosten werden gut 900 000 Euro betragen. „Es hat sich hingezogen.“Eigentlich hätte schon im vergangene­n Jahr mit der Sanierung begonnen werden sollen. Damals sei noch von Kosten in Höhe von 840 000 Euro die Rede gewesen. Das Problem sei, dass die Firmen wie auch das Ingenieurb­üro überlastet seien, was dazu geführt habe, dass sich auch die Ausschreib­ungen verzögert hätten. Angebote habe es nicht viele gegeben – ein Grund, dass man auch auf überregion­ale Firmen zurückgrei­fen musste.

Saniert wird in drei Abschnitte­n: Bereits am 3. September wird das Langhaus eingerüste­t. Im März des nächsten Jahres sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein. Rechtzeiti­g, bevor die Knöringer Störche wieder zu brüten beginnen. Im Anschluss daran wird mit den Maßnahmen am Chorraum begonnen, im September nächsten Jahres folgen die am Turm. Im Frühjahr 2020 sollen die Arbeiten dann abgeschlos­sen sein.

Mit rund 20 Prozent werden sich die Stadt, der Landkreis und der Bezirk mit Zuschüssen an den Kosten beteiligen, 60 Prozent übernimmt die Diözese. Den Rest trägt die örtliche Kirchensti­ftung. „Es ist möglich, aber es ist ein Kraftakt“, sagt Blaschke. Doch irgendwann müsse es gemacht werden, damit auch für die nächste Generation vorgesorgt ist. Er sei froh, dass die Untersuchu­ngen nicht mehr ans Tageslicht gebracht hätten, etwa hinsichtli­ch der Fundamente. Immerhin sei der Untergrund im Kammeltal nicht der beste. Zuletzt wurde die Pfarrkirch­e Mitte der 80er Jahre innen wie außen komplett renoviert. Sicherlich gäbe es inzwischen auch im Innenraum Bedarf für die eine oder andere Verschöner­ung. „Zunächst müssen wir aber die Außensanie­rung schultern“, betont Blaschke.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Die Unterknöri­nger Pfarrkirch­e St. Martin wird für rund 900 000 Euro außen saniert. Für die örtliche Kirchensti­ftung ein Kraftakt, wie Kirchenpfl­eger Herbert Blaschke sagt. Bereits am 3. September wird das Gerüst aufgebaut.
Foto: Peter Wieser Die Unterknöri­nger Pfarrkirch­e St. Martin wird für rund 900 000 Euro außen saniert. Für die örtliche Kirchensti­ftung ein Kraftakt, wie Kirchenpfl­eger Herbert Blaschke sagt. Bereits am 3. September wird das Gerüst aufgebaut.

Newspapers in German

Newspapers from Germany