Am 3. September wird die Kirche eingerüstet
Warum sich in St. Martin in Unterknöringen die Arbeiten verzögert haben und was geplant ist
Unterknöringen Am 1. September wird Burgaus neuer Pfarrer Simon Stegmüller als Nachfolger von Dekan Martin Finkel in der Markgrafenstadt seine Pfarrerstelle antreten
(wir berichteten). Damit wird er auch mit seiner ersten Baumaßnahme als Pfarrer konfrontiert werden: mit der Sanierung der Unterknöringer Pfarrkirche St. Martin. Als spätmittelalterliches Gotteshaus, erbaut im Jahr 1481, ist sie nicht nur eine der ältesten Kirchen im Landkreis, sie hat auch einen außergewöhnlichen und prägnanten viergiebeligen Kirchturm. Vor allem an diesem bedarf es einiger Sanierungsmaßnahmen, unter anderem hinsichtlich der inzwischen nicht mehr sonderlich ansehnlichen Fassade wie auch der Festigkeit der Gesimsplatten.
Das Langhaus wird ebenfalls einen neuen Anstrich erhalten. Im selben Zug wird das Dach neu eingedeckt, Balken und Balkenauflagen im Dachstuhl werden, soweit es erforderlich ist, ausgetauscht. Auch die beiden inzwischen überladenen Storchennester werden wieder hergerichtet. Gespräche über eine Renovierung gibt es seit Längerem. Vor fünf Jahren wurde der 44 Meter hohe Turm mithilfe eines Autokrans und eines Personenkorbs befahren damals war die Entscheidung gefallen, die inzwischen notwendige Außensanierung anzugehen. Vor zwei Jahren begannen die Untersuchungen des Dachstuhls. Inzwischen wurde dieser komplett digital vermessen und damit wurden die erforderlichen Maßnahmen festgelegt. „Es ist nicht allzu viel, aber es ist etwas zu machen – zumal das Gerüst ja sowieso steht“, erklärt Kirchenpfleger Herbert Blaschke. Dennoch: Die Kosten werden gut 900 000 Euro betragen. „Es hat sich hingezogen.“Eigentlich hätte schon im vergangenen Jahr mit der Sanierung begonnen werden sollen. Damals sei noch von Kosten in Höhe von 840 000 Euro die Rede gewesen. Das Problem sei, dass die Firmen wie auch das Ingenieurbüro überlastet seien, was dazu geführt habe, dass sich auch die Ausschreibungen verzögert hätten. Angebote habe es nicht viele gegeben – ein Grund, dass man auch auf überregionale Firmen zurückgreifen musste.
Saniert wird in drei Abschnitten: Bereits am 3. September wird das Langhaus eingerüstet. Im März des nächsten Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Rechtzeitig, bevor die Knöringer Störche wieder zu brüten beginnen. Im Anschluss daran wird mit den Maßnahmen am Chorraum begonnen, im September nächsten Jahres folgen die am Turm. Im Frühjahr 2020 sollen die Arbeiten dann abgeschlossen sein.
Mit rund 20 Prozent werden sich die Stadt, der Landkreis und der Bezirk mit Zuschüssen an den Kosten beteiligen, 60 Prozent übernimmt die Diözese. Den Rest trägt die örtliche Kirchenstiftung. „Es ist möglich, aber es ist ein Kraftakt“, sagt Blaschke. Doch irgendwann müsse es gemacht werden, damit auch für die nächste Generation vorgesorgt ist. Er sei froh, dass die Untersuchungen nicht mehr ans Tageslicht gebracht hätten, etwa hinsichtlich der Fundamente. Immerhin sei der Untergrund im Kammeltal nicht der beste. Zuletzt wurde die Pfarrkirche Mitte der 80er Jahre innen wie außen komplett renoviert. Sicherlich gäbe es inzwischen auch im Innenraum Bedarf für die eine oder andere Verschönerung. „Zunächst müssen wir aber die Außensanierung schultern“, betont Blaschke.