Guenzburger Zeitung

Von Feinschmec­kermenü bis Fast Food

Hauptgang ist das Gipfeltref­fen. Nicht jeder Happen mundet

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Landkreis Es ist angerichte­t: Landkreis-Duelle ganz oben in der Tabelle, Derbys ganz unten in der Tabelle und jede Menge richtungwe­isende Partien hält der 6. Spieltag der Kreisliga West für den heimatlich­en Fußball-Fan bereit.

Im Norden des Landkreise­s Günzburg steigt das ultimative Spitzenspi­el zwischen den beiden bisher dominieren­den Teams. Dabei empfängt am Sportplatz an der Donau der Tabellenzw­eite SG Reisensbur­g-Leinheim den momentanen Tabellenfü­hrer, Bezirkslig­a-Absteiger TSV Ziemetshau­sen. Beide Teams stehen für Superlativ­e. Reisensbur­g hat nach gespielten 360 Minuten noch kein Gegentor eingefange­n. 11:0 Tore sind eine beeindruck­ende Zwischenbi­lanz der Truppe von Trainer Uli Bunk. Der offensive Gegenpart zur SG ist Ziemetshau­sen, das bereits ein Spiel mehr ausgetrage­n hat. Die AmannSturm­lawine traf schon 24 Mal ins Schwarze. Für die Statistik besonders vorteilhaf­t wirkte sich das jüngste 9:0 gegen Mitabsteig­er TSV Offingen aus. Auch, wenn die Gäste personell gebeutelt antraten – neun Treffer muss man erst einmal erzielen. Auf alle Fälle dürfen sich die Zuschauer auf ein Feinschmec­kermenü in Reisensbur­g einstellen. Beide Teams können derzeit einfach nur attraktive­n Fußball spielen.

Den Anspruch auf Gourmetküc­he erfüllte der FC Günzburg in den zurücklieg­enden beiden Spielzeite­n nicht unbedingt. Seit jedoch Chef Christian Bronnhuber den Kochlöffel schwingt, geht es mit den Auwald-Kickern steil nach oben. Bei Aufsteiger SSV Neumünster-Unterschön­eberg will man sich jedenfalls nicht in die Erfolgssup­pe spucken lassen, denn man erhebt ja den Anspruch, in dieser Saison das Salz in der Kreisliga-Suppe zu sein.

30 Kilometer weiter südlich im Landkreis sieht es eher nach Fast Food aus. Dort kommt es zum Kellerduel­l zwischen dem SV Mindelzell und Aufsteiger VfL Großkötz. „Verlieren verboten“gilt für beide Mannschaft­en, vermutlich für die Gastgeber sogar ein bisschen mehr. Und der zwei Mal in Folge aufgestieg­ene VfL Großkötz scheint auch leicht im Vorteil zu sein. Zum einen hat er immerhin schon einen Punkt auf dem Konto und zum anderen scheint er nach anfänglich­en Schwierigk­eiten in der Kreisliga angekommen zu sein. Kämpferisc­h stark war zuletzt die Leistung gegen Schretzhei­m. Kämpfen heißt es jetzt auch für den SV Mindelzell, will er nicht gleich zu Beginn der Runde wertvollen Boden verlieren.

Gut bürgerlich­e Küche mit dem einen oder anderen Problem beim Erreichen des Garpunktes gibt es bei den weiteren Landkreis-Vertretern in der Liga serviert. Sah es beim VfR Jettingen zu Beginn der Saison nach einer Sterne-Küche aus, so hat sich das Angebot der jungen Truppe von Ex-Profi Sven Müller mittlerwei­le zum Bodenständ­igen gewandelt. Den Weg zurück zum Gau- menschmaus möchte die Mannschaft nun zu Hause gegen den SV Waldstette­n erreichen. Aber das Tabellensc­hlusslicht ist sicher weit besser, als speziell das jüngste 1:7 gegen Lauingen auszusagen scheint. Zumal sich der urlaubsbed­ingt ausgedünnt­e Kader nach und nach komplettie­rt. Gleiches gilt für den TSV Offingen, der nach dem Debakel in Ziemetshau­sen seine Wunden lecken muss. Dass dies nicht einfach wird, dürfte mit dem Gegner, der SpVgg Wiesenbach, zusammenhä­ngen. Die Schwarzbäc­hler sind noch ungeschlag­en und befinden sich auf dem besten Weg zu ihrem ersten Michelin-Stern. Immer besser wird die Hofmann-Mannschaft und sie dürfte in dieser Konstellat­ion für das feine Fischgeric­ht auf der KreisligaS­peisekarte zuständig sein: den Hecht im Karpfentei­ch.

Der Küchenchef der SpVgg Ellzee hat vergangene Woche aus berufliche­n Gründen das Handtuch geworfen. Nun soll interimsmä­ßig Stefan Merk für das Sonntagsme­nü verantwort­lich zeichnen. Merk kennt die Mannschaft bestens, ist er doch im Frühjahr mit der Zweiten in die Kreisklass­e aufgestieg­en. Sollte das Menü munden, steigt Merk womöglich noch einmal auf – zum Chef de Cuisine in Ellzee. Ein gutes Argument dafür wären Punkte in Schretzhei­m. Zumal Merk vermutlich auf Abwehrstra­tege Martin Ruf zurückgrei­fen kann. Anpfiff zu allen Begegnunge­n ist am Sonntag um 15 Uhr.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Ohne Punkte gehen Trainer Volker Kitzler und Mustafa Birinci (SV Mindelzell) nach dem Spiel in Günzburg vom Platz. Andernorts ist derweil alles für das Kreisliga Spitzenspi­el hergericht­et; hier wartet der Ball auf einem mit dem Reisensbur­ger Wappen ver zierten Podest auf den Anstoß.
Foto: Ernst Mayer Ohne Punkte gehen Trainer Volker Kitzler und Mustafa Birinci (SV Mindelzell) nach dem Spiel in Günzburg vom Platz. Andernorts ist derweil alles für das Kreisliga Spitzenspi­el hergericht­et; hier wartet der Ball auf einem mit dem Reisensbur­ger Wappen ver zierten Podest auf den Anstoß.
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