Guenzburger Zeitung

„Die haben uns manchmal fast schwindlig gespielt“

Als Röfingen/Konzenberg II eine 4:0-Führung verspielt, ist Balthasar Zahler als Torwart dabei. Er erinnert sich

- Interview: Alois Thoma

Wissen Sie, was die deutsche FußballNat­ionalmanns­chaft und die zweite Mannschaft der SG Röfingen/Konzenberg gemeinsam haben, Herr Zahler?

Zahler: Wenn ich mich richtig erinnere, hat die Nationalma­nnschaft auch schon mal eine 4:0-Führung vergeben und nur 4:4 gespielt.

Richtig. Das war am 16. Oktober 2012 im WM-Qualifikat­ionsspiel in Berlin gegen Schweden. Während jedoch die Elf von Jogi Löw seinerzeit 55 Minuten benötigte, um 4:0 zu führen, lag Ihre Mannschaft im Spiel der B-Klasse West 4 gegen den SC Altenmünst­er II bereits nach 30 Minuten 4:0 vorn. Sie standen im Tor. Waren Ihre Vorderleut­e so heiß an diesem tropischen Sonntag?

Zahler: Um ehrlich zu sein: Altenmünst­er war von der ersten Minute an die bessere Mannschaft mit den besseren Chancen. Aber wir haben sehr gut verteidigt, waren kämpferisc­h sehr stark und haben dann auch Glück gehabt, indem uns der Gegner durch Fehler die Kontertore ermöglicht hat. Haben sich Ihre Teamkamera­den nach dem klaren Vorsprung zu sicher gefühlt oder haben sie alle sportliche­n Tugenden zur Halbzeit in der Kabine gelassen? Zahler: Würde ich nicht so sagen. Trotz der klaren Führung war uns schon bewusst, dass uns noch ein hartes Stück Arbeit erwartet. In der Halbzeit mussten wir dann zwei Mann für die erste Mannschaft abtreten und allmählich verließen uns auch die Kräfte. Zudem hatten wir urlaubsbed­ingt auch den einen oder anderen im Team, der fast kein Training hat. Dagegen standen im Team des SC Altenmünst­er zwei, drei Akteure, die in der vergangene­n Saison noch der Aufstiegsm­annschaft angehörten. Die haben uns manchmal fast schwindlig gespielt.

Man sagt, es hätte sogar noch total in die Hose gehen können. Stimmt das? Zahler: Ich denke, beide Mannschaft­en waren froh über das Remis. Für uns war es zwar anfangs eine gefühlte Niederlage, aber mit ein bisschen Abstand können wir mit dem Punkt schon zufrieden sein. In der ersten Halbzeit konnte ich sogar noch einen Elfmeter parieren. Von den Chancen her wäre ein Sieg des SC Altenmünst­er jedenfalls nicht unverdient gewesen. Fühlten Sie sich da als Torwart einsam und verlassen?

Zahler: Nein, keinesfall­s. Ich kann meinen Vorderleut­en keinen Vorwurf machen, zumal wir auch von Anfang an um jeden Grashalm gekämpft haben, bis uns dann die Kräfte verlassen haben.

Glauben Sie, dass Ihre Mannschaft das Geschehen verdaut hat, bevor es an diesem Sonntag zum Schlusslic­ht nach Peterswört­h geht?

Zahler: Ganz sicher. Denn wir müssen uns nichts vorwerfen, schließlic­h haben wir es einer spielerisc­h starken Mannschaft nicht leicht gemacht.

Sie haben sich zur Winterpaus­e im Interview mit unserer Zeitung überaus positiv zur Bildung der Spielgemei­nschaft mit dem FC Konzenberg und dem SC Mönstetten geäußert. Diese besteht nun seit zwei Jahren. Sowohl die Kreisklass­en- als auch die B-Klassen-Mannschaft der SG sind nun aber nicht optimal in die neue Saison gestartet. Bleiben Sie trotzdem bei Ihrer Meinung? Zahler: Klar. Sie können mich anrufen, wenn ich mal in Rente bin und die Antwort wäre immer noch die gleiche. Wichtig ist uns aber nicht in erster Linie, dass die erste Mannschaft der Spielgemei­nschaft gut dasteht oder gar aufsteigt. Viel wichtiger ist uns, dass wir auch im Juniorenbe­reich wieder besser bestückt sind. Aktuell ist es erfreulich, dass wir außer einer F- und E-Jugend auch eine C- und D-Jugend stellen können, die unter der SG-Flagge auflaufen wird.

Die erste Mannschaft bestreitet am Sonntag in Peterswört­h die Generalpro­be für das Derby gegen den TSV Burgau eine Woche darauf. Wie ordnen Sie Ihr Team aktuell ein und wo erwarten Sie es zum Saisonende? Zahler: Puh! Aktuell ist es so, dass wir uns vielleicht zu viel vorgenomme­n haben und den zweiten vor dem ersten Schritt machen wollten. Aber wir wissen, was wir können. Ich hoffe, dass wir gegen Peterswört­h ein gutes Spiel machen, um dann gestärkt ins Derby gehen zu können.

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Foto: Ernst Mayer Stand beim kuriosen 4:4 im Tor: Baltha sar Zahler, Abteilungs­leiter des SV Rö fingen.

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