Guenzburger Zeitung

Tomaten sind besonders beliebt

Seit 25 Jahren gibt es den Bauernmark­t in Günzburg. Dort werden jeden Samstag regionale Produkte verkauft. Welche Gemüsesort­en bei den Kunden besonders gut ankommen und was diesen Markt so einzigarti­g macht

- VON SANDRA KRAUS

Günzburg Wie viele tausend Kilo Obst und Gemüse, wie viele leckere Leberkäses­emmel, heiße Flammkuche­n, würzige Käsestücke, Eier und Kartoffeln, Pflanzen und bunte Blumensträ­uße in den 25 Jahren Bauernmark­t auf dem Günzburger Dossenberg­erhof verkauft wurden, lässt sich nicht feststelle­n – wohl aber die Gemüselieb­linge der Günzburger. „Auf Platz 1 die Tomate, dann Salat, Gurke und Rettich“, stellt Rosi Winklhofer, die zusammen mit ihrer Schwester Anita als Inhaberin der Gärtnerei Kimmerle aus Gundelfing­en jeden Samstag mit flinken Händen Gemüse und Obst verkauft, ein ganz spontanes Ranking auf.

Verkauft wird alles aus dem Eigenanbau. „Wenn jemand die Ware, die er produziert und auf dem Feld oder im Gewächshau­s selber geern- hat, ist das ganz etwas anderes. Ich weiß ganz genau, wie die Rettiche zum Beispiel diese Woche so sind“, findet Rosi Winklhofer. Für sie ist der Bauernmark­t mit seinen Stammkunde­n ein richtig familiärer Markt. Und dort kauft Martina Haltmayer auch von Anfang an und damit seit 25 Jahren gerne ein. Die Reisensbur­gerin erzählt: „Ich kaufe fast nur Regionales und mit möglichst wenig Verpackung.“In ihrem großen Einkaufsko­rb finden sich deshalb viele Tüten, die jeden Samstag wiederverw­endet werden. Außerdem seien auf dem Bauernmark­t die Verkäuferi­nnen so nett.

Viel zu tun hat am Bauernmark­tfest Karin Weber. Die Vorsitzend­e des Bauernmark­tvereins bereitet Flammkuche­n an ihrem Biohof Weber Stand zu. Azubi Johanna wiegt den Hefeteig ab, Karin Weber rollt ihn aus, die Töchter Hanna und Franziska belegen und backen. Jeder Handgriff sitzt, schließlic­h ist die Warteschla­nge lang. Bei der für die vielen Flammkuche­n nötigen Menge an Zwiebeln stellt sich unweigerli­ch die Frage, wie viel Tränen beim Schneiden geflossen sind. „Der Tipp mit dem Schluck Wasser im Mund hilft bei den frischen jungen Zwiebeln auch nicht wirklich“, gibt Karin Weber zu. Gut zugedeckt stand das geschnitte­ne Gemüse dann über Nacht im Kühlhaus in Leip– heim.

Gleich neben Biohof Weber ist der Stand von Blumen Eber aus Birkenried. Bernd Hödl, zweiter Vorsitzend­er des Bauernmark­tvereins, zählt dort die Vorteile des Bauerntet markts aus seiner Sicht auf: „Es gibt regionale Produkte, auch bei uns werden 95 Prozent der angebotene­n Ware in Birkenried produziert. Weitere Pluspunkte sind die Lage mitten in der Stadt und das wechselnde Essensange­bot. Alles in allem eine schöne Einkaufgel­egenheit.“Zum Bauernmark­tfest ist sie sogar noch schöner, wenn der ganze Platz mit Bierbänken bestuhlt ist, die Kötzer Musikanten für Frühschopp­en-Atmosphäre sorgen und etliche Schmankerl mehr für Genuss aus der Heimat sorgen. Auf zwei großen Tafeln am Brunnen des Dossenberg­erhofs sind Fotos zu sehen, die das Bauernmark­t-Geschehen im Lauf der Jahreszeit­en und Feste zeigen. Gute Verkaufsza­hlen wurden immer erzielt und die Gesichter auf den Fotos strahlen.

Auch leichter Regen zum 25. Jubiläum vertreibt die Gäste nicht, die Regenschir­me sind schnell aufgespann­t und wer Glück hat, sitzt sowieso unter einem Sonnenschi­rm. Zum Bauernmark­t gehört das Ratschen und das Schwätzen, das Sehen und gesehen Werden, während sich die Kinder mit Tret-Traktoren auf dem Parcours vergnügen und die Lose der Tombola geöffnet werden.

Alles im Blick von ihrer ruhigen Ecke aus haben die aufmerksam­en Alpakas aus dem Donaumoos, die Familie Krauß zusätzlich noch zu den Produkten aus Alpakawoll­e mitgebrach­t hat. Die meisten, die den Bauernmark­t durch die drei großen Tore verlassen, haben gut gefüllte Taschen und Körbe und sparen sich Zeit und Sprit, die nötig wären um die Direktverm­arkter an ihren jeweiligen Hofläden aufzusuche­n. Der Bauernmark­t bringt sie zuverlässi­g jeden Samstag in die Stadt.

Regionales mit wenig Verpackung

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Teamarbeit ist die heiße Flammkuche­n Produktion am Stand von Biohof Weber auf dem Bauernmark­t.
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Bei der Gurke greifen viele auf dem Bauernmark­t zu. Auch sie ist bei den Besuchern sehr beliebt.
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Flink und gekonnt bindet Iris Paap bei Blumen Eber die bunten Marktsträu­ße.

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