Guenzburger Zeitung

CSU-Minister antworten nicht

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Allzu klar liegt der Erfolg der neuen bayerische­n Grenzpoliz­ei offenbar nicht auf der Hand. Andernfall­s hätten die Innenminis­ter des Bundes und Bayerns, Seehofer und Herrmann, gestern in Freilassin­g eindeutige­re Zahlen vorgelegt und sich nicht um die Antwort herumgedrü­ckt, was denn nun seit Einführung der bayerische­n Grenzpoliz­ei Mitte Juli tatsächlic­h besser geworden ist.

Die genannten Zahlen belegen lediglich, dass die Bundespoli­zei an der Grenze offensicht­lich ordentlich arbeitet und dass die bayerische Schleierfa­hndung ein wirksames Instrument der Kriminalit­ätsbekämpf­ung ist. Das aber war schon vorher bekannt. Über die Wirkung der neuen Form der Zusammenar­beit zwischen Bund und Freistaat, die ja zu einer besseren Kontrolle der Zuwanderun­g führen soll, sagen die Zahlen nichts aus. Dazu hätten die beiden CSU-Politiker schon etwas präziser benennen müssen, worin bei der Kontrolle der Zuwanderun­g – also über die politisch motivierte Umbenennun­g der Schleierfa­hndung hinaus – der zusätzlich­e Ertrag besteht. Dass sie das nicht taten oder nicht tun konnten, legt den Verdacht nahe, dass sich da an der Grenze nicht allzu viel geändert hat.

Stattdesse­n hat Seehofer einen neuen Begriff ins Spiel gebracht: „intelligen­te Grenzkontr­ollen der Zukunft“. Vor allem die Menschen und die Unternehme­n in unmittelba­rer Nähe der großen Grenzüberg­änge, die unter den Dauerstaus und ihren Folgen leiden, wüssten wohl gerne, was damit genau gemeint ist. Doch auch hier blieben die beiden CSU-Innenminis­ter Antworten schuldig.

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