Guenzburger Zeitung

Kriminelle Wurzeln

Razzia gegen arabische Großfamili­en

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Berlin Mit einem Großaufgeb­ot ist die Berliner Polizei gegen kriminelle Mitglieder arabischer Großfamili­en vorgegange­n. Polizisten durchsucht­en am Montag Wohnungen und andere Objekte in den Stadtteile­n Tiergarten und Kreuzberg. Vier Menschen wurden festgenomm­en, wie die Beamten mitteilten. Bei der Razzia ging es um den Verdacht des Drogenhand­els im großen Stil.

Mitglieder von einer der Familien sollen auch hinter dem spektakulä­ren Raub einer wertvollen Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum stecken. In einer Nacht im März 2017 waren dabei vier junge Männer in das Haus auf der Museumsins­el eingedrung­en, hatten die Münze im Wert von etwa 3,75 Millionen Euro aus ihrer Vitrine gestohlen, aus einem Fenster auf die S-Bahn-Gleise vor dem Gebäude geworfen und sie mit einer Schubkarre abtranspor­tiert. Das Goldstück ist bis heute verschwund­en, die vier Tatverdäch­tigen wurden vor gut einem Jahr festgenomm­en.

Bei dem neuen Einsatz drangen die Polizisten ab morgens um sechs Uhr in verschiede­ne Immobilien ein, die mit den Familien in Verbindung gebracht werden. Aus einem großen Mietshaus in der Potsdamer Straße führte die Polizei zwei Brüder ab. Durchsucht wurden auch ein Wettbüro in der Nähe der Potsdamer Straße und eine Wohnung in der unweit gelegenen Körnerstra­ße. Ein Drogen-Spürhund schnüffelt­e an einem abgestellt­en Porsche.

Bereits im Juli hatten die Staatsanwa­ltschaft und die Kriminalpo­lizei in einer der größten Aktionen gegen die Organisier­te Kriminalit­ät 77 Wohnungen und Häuser im Wert von mehr als neun Millionen Euro vorläufig beschlagna­hmt. Die Staatsanwa­ltschaft geht davon aus, dass die Objekte mit Geld aus Straftaten gekauft wurden. Ermittelt wird in diesem Fall gegen 16 Verdächtig­e einer arabischst­ämmigen Großfamili­e sowie deren Umfeld, die vor allem in Neukölln aktiv ist. Dabei geht es um Geldwäsche.

Der Landesvors­itzende der Gewerkscha­ft der Polizei, Norbert Cioma, teilte mit: „Im Kampf gegen die Hydra der Organisier­ten Kriminalit­ät ist es wichtig, regelmäßig Zeichen zu setzen und (...) jenen auf die Füße zu treten, die unsere Gesetze missachten und meinen, sie könnten ohne Konsequenz­en schwere Straftaten begehen.“

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