Ungefiltert
Eine Arte-Doku beleuchtet die Schattenseiten von Starbucks
Arte, 20.15 Uhr Wer in einer x-beliebigen Großstadt durch die Straßen schlendert, wird wahrscheinlich irgendwann einem Starbucks-Café begegnen. Das Unternehmen zeigt mittlerweile in 75 Ländern Präsenz – mit insgesamt rund 28000 Filialen. Als Fast-Food-Kette will es sich nicht verstehen, vielmehr als „dritter Ort“zwischen Zuhause und Arbeit, wo Besucher keinen gewöhnlichen Kaffee schlürfen, sondern ein besonderes Lifestyle-Produkt, das soziale Anerkennung verspricht.
Denn mit der Marke mit dem Meerjungfrau-Logo ist das Gefühl von Wohlstand, Coolness und Überlegenheit verbunden. Obwohl Starbucks heute als Inbegriff von Luxus und Massenkonsum gilt, bemüht der Konzern auch das Image moralischer Integrität. Er wirbt mit verantwortungsvollem Anbau und Einkauf, will Vielfalt und Gleichberechtigung fördern, seine Mitarbeiter wie Partner behandeln, den Kunden qualitativ hochwertigen Kaffee anbieten und die Welt zu einem besseren Ort machen.
Die Liste der Versprechen ist lang. Ob das Unternehmen sie einlöst, wollten die Filmemacher Gilles Bovon und Luc Hermann ganz genau wissen. Entstanden ist eine so sehenswerte wie kritische Dokumentation, die an diesem Dienstag um 20.15 Uhr zeigt. Der Film beleuchtet mehrere Aspekte der gewaltigen Marketingmaschinerie und ergründet, welchen Preis der Erfolg hat: Enttäuschte Kaffeeproduzenten und Konkurrenten, die sich ausmanövriert fühlen, sprechen über ihre Erfahrungen mit der Gastronomie-Kette. Fachleute erklären deren Strategien und verraten, was hinter dem Starbucks-Tresen tatsächlich passiert.