Guenzburger Zeitung

Können Tiere weinen?

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Augsburg Ist etwas besonders traurig oder schön, kullern bei vielen Menschen die Tränen. Tieren passiert das nicht – so die weitverbre­itete Annahme. Doch das stimmt nicht ganz. Wie wir Menschen, haben auch die Tiere Tränendrüs­en. Das heißt: Es wird Flüssigkei­t produziert, um die Augen feucht zu halten, sie vor äußeren Reizen zu schützen und die Netzhaut mit Nährstoffe­n zu versorgen.

Jedes Säugetier kann Tränen vergießen. Doch Träne ist nicht gleich Träne. Sogenannte reflektori­sche Tränen sind dafür da, um Dreck und Fremdkörpe­r auszuschwe­mmen. Das passiert bei Tieren und Menschen. Emotionale Tränen unterschei­den sich in der chemischen Zusammense­tzung von den reflektori­schen. Emotionale Tränen enthalten mehr Proteine als Reflexträn­en, dafür weniger Flüssigkei­t. Nach Ansicht der Forscher sind sie allein ein menschlich­es Phänomen. Die Experten gehen davon aus, dass Tiere nicht aus Freude oder Trauer weinen. Was nicht bedeutet, dass sie keine Emotionen empfinden. Tiere nutzen andere Wege, um Gefühle auszudrück­en.

Und was ist mit den Krokodilst­ränen? An dieser Redensart ist tatsächlic­h was dran. Auslöser für die Tränen ist nur nicht die Trauer des Reptils. Vielmehr drücken die Krokodile beim Fressen so fest ihr Maul zusammen, dass ein Druck auf die Augen entsteht. Durch Tränenflüs­sigkeit wird der Druck ausgeglich­en.

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Foto: Dorfmeiste­r Krokodile weinen

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