Guenzburger Zeitung

Wild ist kein Freiwild

- VON TILL HOFMANN redaktion@guenzburge­r zeitung.de

Verständni­s kommt von Verstehen. Und wer sich nicht einmal die Mühe macht, Dinge auch jenseits des eigenen Blickwinke­ls zu betrachten, der mag vielleicht erfindungs­reich im Benutzen von Ausreden sein. Seine Handlungen und sein Verhalten werden deshalb nicht besser.

Sollte sich also auf der Wiese am Günzburger Birketwald das zugetragen haben, was ein Augenzeuge gesehen haben will, und sollte die Hundehalte­rin tatsächlic­h das gesagt haben, was ein Ohrenzeuge gehört haben will, dann bleibt nur noch großes Kopfschütt­eln über diese Unbelehrba­rkeit.

Durch glückliche Umstände kann in diesem Fall nachvollzo­gen werden, wie das wenige Monate alte Rehkitz letztlich sein Leben lassen musste. Sehr häufig fehlen solche Nachweise. Wie hoch die Dunkelziff­er ist, vermag niemand zu sagen.

Ein junges Reh ist noch zu schwach, um einen Hund abzuschütt­eln. Rehe haben ohnehin ein kleines Herz. Für lange Fluchten sind die leichtfüßi­gen Tiere nicht gebaut. Deshalb hilft nur – auch wenn es in Bayern im Wald keine generelle Leinenpfli­cht für Hunde gibt –, freiwillig dies zu tun. Eine lange Leine lässt dem Tier noch genügend Auslauf. Wer sich in die Nähe von Reh, Hase und Co. begibt, hat auch eine Verpflicht­ung gegenüber den Wildtieren, eine Gefährdung durch den eigenen Hund auszuschli­eßen.

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